13.07.2015 Aufrufe

APOSTOLISCHE KONSTITUTION

APOSTOLISCHE KONSTITUTION

APOSTOLISCHE KONSTITUTION

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1814 Der Glaube ist jene göttliche Tugend, durch die wir an Gott und an all das glauben, was er unsgesagt und geoffenbart hat und was die heilige Kirche uns zu glauben vorlegt. Denn Gott ist dieWahrheit selbst. Im Glauben „überantwortet sich der Mensch Gott als ganzer in Freiheit“ (DV 5).Darum ist der gläubige Mensch bestrebt, den Willen Gottes zu erkennen und zu tun. „Der aus GlaubenGerechte wird leben“ (Röm 1, 17). Der lebendige Glaube ist „in der Liebe wirksam“ (Gal 5,6)(Vgl. dazu auch 506).1815 Das Geschenk des Glaubens bleibt in dem, der nicht gegen ihn sündigt [Vgl. K. v. Trient: DS1545]. Aber „der Glaube [ist] tot ohne Werke“ (Jak 2,26). Der Glaube ohne Hoffnung und Liebe vereintden Gläubigen nicht voll mit Christus und macht ihn nicht zu einem lebendigen Glied seinesLeibes.1816 Der Jünger Christi muß den Glauben bewahren und aus ihm leben, ihn bekennen, mutig bezeugenund weitergeben: Alle müssen „bereit sein, Christus vor den Menschen zu bekennen und ihmin den Verfolgungen, die der Kirche nie fehlen, auf dem Weg des Kreuzes zu folgen“ (LG 42 [Vgl.DH 14]. Der Dienst und das Zeugnis für den Glauben sind heilsnotwendig: „Wer sich vor den Menschenzu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wermich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmelverleugnen“ (Mt 10, 32–33) (Vgl. dazu auch 2471).Hoffnung1817 Die Hoffnung ist jene göttliche Tugend, durch die wir uns nach dem Himmelreich und demewigen Leben als unserem Glück sehnen, indem wir auf die Verheißungen Christi vertrauen und unsnicht auf unsere Kräfte, sondern auf die Gnadenhilfe des Heiligen Geistes verlassen. „Laßt uns andem unwandelbaren Bekenntnis der Hoffnung festhalten, denn er, der die Verheißung gegeben hat, isttreu“ (Hebr 10,23). Gott hat den Heiligen Geist „in reichem Maß über uns ausgegossen durch JesusChristus, unseren Retter, damit wir durch seine Gnade gerecht gemacht werden und das ewige Lebenerben, das wir erhoffen“ (Tit 3,6–7) (Vgl. dazu auch 1024).1818 Die Tugend der Hoffnung entspricht dem Verlangen nach Glück, das Gott in das Herz jedesMenschen gelegt hat. Sie nimmt in sich die Hoffnungen auf, die das Handeln der Menschen beseelen;sie läutert sie, um sie auf das Himmelreich auszurichten; sie bewahrt vor Entmutigung, gibt Halt inVerlassenheit; sie macht das Herz weit in der Erwartung der ewigen Seligkeit. Der Schwung, den dieHoffnung verleiht, bewahrt vor Selbstsucht und führt zum Glück der christlichen Liebe (Vgl. dazuauch 27).1819 Die christliche Hoffnung übernimmt und erfüllt die Hoffnung des auserwählten Volkes, die ihrenUrsprung und ihr Vorbild in der Hoffnung Abrahams hat. Dieser wird durch die Erfüllung derVerheißungen Gottes in Isaak überreich beschenkt und durch die Prüfung des Opfers geläutert [Vgl.Gen 17,4–8; 22,1–18]. „Gegen alle Hoffnung hat er voll Hoffnung geglaubt, daß er der Vater vielerVölker werde“ (Röm 4,18) (Vgl. dazu auch 146).1820 Die christliche Hoffnung wird gleich zu Beginn der Predigt Jesu in den Seligpreisungen entfaltet.Die Seligpreisungen richten unsere Hoffnung auf den Himmel als das neue verheißene Land;sie weisen den Weg durch die Prüfungen, die auf die Jünger Jesu warten. Aber durch die VerdiensteJesu Christi und seines Leidens bewahrt uns Gott in der Hoffnung; „die Hoffnung aber läßt nicht zugrundegehen“ (Röm 5,5). „In ihr haben wir einen sicheren und festen Anker der Seele“, der dort hinreicht,wohin „Jesus für uns als unser Vorläufer hineingegangen“ ist (Hebr 6,19–20). Sie ist auch eineWaffe, die uns im Kampf um das Heil schützt: Wir wollen „uns rüsten mit dem Panzer des Glaubensund der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil“ (1 Thess 5,8). Sie verschafft uns selbstin der Prüfung Freude: „Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis!“ (Röm 12,12).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!