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APOSTOLISCHE KONSTITUTION

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„Libertatis conscientia“ 13). Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen, politischen und kulturellenVoraussetzungen zu einer gerechten Ausübung der Freiheit werden allzu oft verkannt oder verletzt.Solche Verblendung und Ungerechtigkeit belasten das sittliche Leben und bringen Starke und Schwachein Versuchung, gegen die Liebe zu sündigen. Wenn sich der Mensch vom sittlichen Gesetz entfernt,beeinträchtigt er seine Freiheit, kettet sich an sich selbst, zerreißt die Bande der Brüderlichkeitund lehnt sich gegen die göttliche Wahrheit auf (Vgl. dazu auch 2108, 1887).1741 Befreiung und Heil. Durch sein glorreiches Kreuz hat Christus allen Menschen das Heil erworben.Er hat sie von der Sünde befreit, die sie gefangen hielt. „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“(Gal 5, 1). In ihm haben wir teil an der „Wahrheit“, die frei macht (Joh 8,32). Uns wurde der HeiligeGeist geschenkt, und „wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit“ (2 Kor 3, 17), lehrt der hl. Paulus.Schon jetzt rühmen wir uns der „Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes“ (Röm 8,21) (Vgl. dazuauch 872).1742 Freiheit und Gnade. Die Gnade Christi beeinträchtigt unsere Freiheit keineswegs, falls diesedem Sinn für das Wahre und Gute entspricht, den Gott in das Herz des Menschen gelegt hat. Diechristliche Erfahrung bezeugt vor allem im Gebet das Gegenteil: Unsere innere Freiheit und unsereStandhaftigkeit in Prüfungen sowie gegenüber dem Druck und den Zwängen der äußeren Weltnehmen in dem Maß zu, in dem wir den Anregungen der Gnade folgen. Durch das Wirken der Gnadeerzieht uns der Heilige Geist zur geistigen Freiheit, um uns zu freien Mitarbeitern seines Werkes inKirche und Welt zu machen (Vgl. dazu auch 2002, 1784).„Allmächtiger und barmherziger Gott, ... Halte von uns fern, was uns gefährdet, und nimm weg, wasuns an Seele und Leib bedrückt, damit wir freien Herzens deinen Willen tun“ (MR, Tagesgebet vom 32.Sonntag).KURZTEXTE1743 Gott hat den Menschen der Macht der eigenen Entscheidung überlassen (Sir 15 14),damit er seinem Schöpfer in Freiheit anhängen und so zur seligen Vollendung gelangenkann [Vgl. GS 17,1].1744 Die Freiheit ist die Macht zu handeln oder nicht zu handeln und selbständig willentlicheHandlungen zu setzen. Die Ausübung der Freiheit ist vollkommen, wenn sie aufGott, das höchste Gut, ausgerichtet ist.1745 Die Freiheit kennzeichnet die eigentlich menschlichen Handlungen. Sie macht denMenschen für willentlich gesetzte Taten verantwortlich. Seine willentlichen Handlungensind ihm zu eigen.1746 Unkenntnis, Gewalt, Furcht und weitere psychische oder gesellschaftliche Umständekönnen die Anrechenbarkeit einer Tat und die Verantwortung für sie vermindern oderaufheben.1747 Das Recht, seine Freiheit auszuüben, ist eine von der Menschenwürde untrennbareForderung, besonders in religiösen und sittlichen Belangen. Mit der Ausübung derFreiheit ist aber nicht das Recht gegeben, alles zu sagen oder alles zu tun.1748 „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“ (Gal 5 1).

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