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APOSTOLISCHE KONSTITUTION

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Gebet die Lesung der Heiligen Schrift begleiten muß, damit sie zu einem Gespräch zwischen Gottund Mensch werde; denn ‚ihn reden wir an, wenn wir beten; ihn hören wir, wenn wir die göttlichenAussagen lesen‘“ (Ambrosius, off. 1,88) (DV 25) (Vgl. dazu auch 133, 1100).2654 Die Väter des geistlichen Lebens fassen in ihrer Deutung von Matthäus 7,7 die Haltungen desHerzens, das im Gebet vom Wort Gottes genährt wird, zusammen: „Wenn ihr lest, sucht, und ihrwerdet im Nachsinnen finden; wenn ihr betet, klopft an, und es wird euch durch die Betrachtung geöffnet“[Vgl. Guigo der Karthäuser, scala].Die Liturgie der Kirche2655 Die Sendung Christi und des Heiligen Geistes, der in der sakramentalen Liturgie der Kirche dasHeilsmysterium verkündigt, vergegenwärtigt und mitteilt, setzt sich im betenden Herzen fort. Diegeistlichen Väter vergleichen zuweilen das Herz mit einem Altar. Das Gebet nimmt die Liturgie währendund nach ihrer Feier in sich auf und eignet sie sich an. Selbst wenn das Gebet „im Verborgenen“geschieht (Mt 6,6), bleibt es Gebet der Kirche und Gemeinschaft mit der heiligsten Dreifaltigkeit[Vgl. IGLH 9] (Vgl. dazu auch 1073, 368).Die göttlichen Tugenden (Vgl. dazu auch 1812 – 1829)2656 Wir treten in das Gebet ein wie in die Liturgie: durch die enge Pforte des Glaubens. In den Zeichender Gegenwart des Herrn suchen und ersehnen wir sein Angesicht. In ihnen wollen wir seinWort hören und es bewahren.2657 Der Heilige Geist lehrt uns, die Liturgie in Erwartung der Wiederkunft Christi zu feiern; so erziehter uns zum Gebet in der Hoffnung. Das Gebet der Kirche und das persönliche Gebet stärken inuns die Hoffnung. Besonders die Psalmen mit ihrer konkreten und reichen Sprache lehren uns, unsereHoffnung auf Gott zu setzen: „Ich hoffte, ja ich hoffte auf den Herrn. Da neigte er sich mir zu undhörte mein Schreien“ (Ps 40,2). „Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und allemFrieden im Glauben, damit ihr reich werdet an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes“ (Röm15,13).2658 „Die Hoffnung aber läßt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsereHerzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist“ (Röm 5,5). Das Gebet, das vom liturgischenLeben geformt ist, schöpft alles aus der Liebe, mit der wir in Christus geliebt sind. Sie läßt uns daraufantworten, indem wir lieben, wie er uns geliebt hat. Die Liebe ist die Quelle des Gebetes; wer aus ihrschöpft, erreicht den Höhepunkt des Betens (Vgl. dazu auch 826):„Ich liebe dich, mein Gott, und mein einziger Wunsch ist, dich bis zum letzten Atemzug meines Lebenszu lieben. Ich liebe dich, o du mein unendlich liebenswürdiger Gott, und ich möchte lieber in Liebe zudir sterben, als ohne Liebe zu dir leben. Ich liebe dich, Herr, und die einzige Gnade, um die ich dichbitte, ist die, dich ewig lieben zu dürfen ... Mein Gott, wenn meine Zunge nicht in jedem Augenblicksagen kann, daß ich dich liebe, so will ich, daß mein Herz es dir so viele Male wiederholt, wie ich atme“(Jean Marie Baptiste Vianney, Gebet).„Heute“2659 Wenn wir das Wort des Herrn hören und an seinem Pascha-Mysterium teilnehmen, lernen wirzu bestimmten Zeiten beten. Doch sein Geist wird uns zu jeder Zeit, in den Ereignissen eines jedenTages, als Quelle des Gebetes geschenkt. Die Unterweisung Jesu über das Beten zu unserem Vaterund über die Vorsehung [Vgl. Mt 6,11.34] liegen auf der gleichen Linie: Die Zeit liegt in den Händendes Vaters; wir begegnen ihm in der Gegenwart, nicht gestern oder morgen, sondern heute: „Ach,

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