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APOSTOLISCHE KONSTITUTION

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Elfen zeigte, „tadelte er ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen nicht glaubten, die ihn nachseiner Auferstehung gesehen hatten“ (Mk 16,14).644 Sogar angesichts des auferstandenen Jesus selbst zweifeln die Jünger noch [Vgl. Lk 24,38], da ihnen dieSache so unmöglich erscheint: Sie meinen, ein Gespenst zu sehen [Vgl. Lk 24,39]. „Sie staunten, konnten esaber vor Freude immer noch nicht glauben“ (Lk 24,41). Thomas wird die gleiche Prüfung des Zweifels durchmachen[Vgl. Joh 20,24–27], und noch bei der letzten Erscheinung in Galiläa, von der Matthäus berichtet,hatten einige „Zweifel“ (Mt 28,17). Darum läßt sich die Hypothese, daß die Auferstehung ein „Erzeugnis“ desGlaubens (oder der Leichtgläubigkeit) der Apostel gewesen sei, nicht halten. Ganz im Gegenteil, ihr Glaube andie Auferstehung – unter dem Wirken der göttlichen Gnade– ist aus der unmittelbaren Erfahrung der Wirklichkeitdes auferstandenen Christus selbst hervorgegangen.Der Zustand der auferstandenen Menschennatur Christi645 Der auferstandene Jesus tritt mit seinen Jüngern in direkte Beziehung: er läßt sich berühren[Vgl. Lk 24,39; Joh 20,27] und ißt mit ihnen [Vgl. Lk 24,30.41–43; Joh 21,9.13–15]. Er fordert sieauf, festzustellen, daß er kein Gespenst ist [Vgl. Lk 24,39], vor allem aber, daß der auferstandeneLeib, in dem er vor ihnen steht, wirklich der gleiche ist, der gequält und gekreuzigt worden ist, weil ernoch die Spuren des Leidens trägt [Vgl. Lk 24,40; Joh 20,20.27]. Dieser echte und wirkliche Leibbesitzt jedoch zugleich die neuen Eigenschaften eines verherrlichten Leibes: Jesus ist nicht mehr anOrt und Zeit gebunden, sondern kann nach Belieben da sein, wo und wann er will [Vgl. Mt 28,9.16–17; Lk 24,15.36; Joh 20,14.19.26; 21,4]. Seine Menschennatur kann nicht mehr auf der Erde zurückgehaltenwerden und gehört nur noch dem göttlichen Bereich des Vaters an [Vgl. Joh 20,17]. Ausdiesem Grund steht es dem auferstandenen Jesus auch völlig frei, so zu erscheinen, wie er will: in derGestalt eines Gärtners [Vgl. Joh 20,14–15] oder „in einer anderen Gestalt“ (Mk 16,12) als der, die denJüngern vertraut war. Dadurch sollte ihr Glaube geweckt werden [Vgl. Joh 20,14.16; 21,4.7] (Vgl.dazu auch 999).646 Die Auferstehung Jesu war nicht eine Rückkehr in das irdische Leben, wie das bei den Auferweckungender Fall war, die er vor Ostern gewirkt hatte: des Töchterchens des Jaïrus, des jungenMannes von Naïn und des Lazarus. Diese Taten waren wunderbare Ereignisse, aber die Menschen, andenen das Wunder geschah, kehrten durch die Macht Jesu in das gewöhnliche, irdische Leben zurück.Zu bestimmter Zeit mußten sie aufs neue sterben. Die Auferstehung Christi ist wesentlich anders. Ergeht in seinem auferweckten Leib aus dem Totsein in ein anderes Leben über, jenseits von Zeit undRaum. Der Leib Jesu wird bei der Auferstehung von der Macht des Heiligen Geistes erfüllt; er hat inseinem verherrlichten Zustand am göttlichen Leben teil, so daß der hl. Paulus Christus als den„Himmlischen“ bezeichnen kann [Vgl. 1 Kor 15,35–50] (Vgl. dazu auch 994,549).Die Auferstehung als transzendentes Ereignis647 „O wahrhaft selige Nacht“, jubelt das „Exsultet“ der Ostervigil, „dir allein war es vergönnt, dieStunde zu kennen, in der Christus erstand von den Toten“. In der Tat war niemand Augenzeuge desEreignisses der Auferstehung selbst, und kein Evangelist schildert sie. Niemand konnte sagen, wie sieäußerlich vor sich ging. Noch weniger aber konnte ihr inneres Wesen, der Übergang in ein anderesLeben, durch die Sinne wahrgenommen werden. Obwohl sie ein Ereignis war, das sich durch das Zeichendes leeren Grabes und durch die Wirklichkeit der Begegnungen der Apostel mit dem auferwecktenChristus feststellen ließ, bleibt die Auferstehung in dem, worin sie über die Geschichte hinausgeht,im Herzen des Glaubensmysteriums. Darum offenbart sich der auferweckte Christus nichtder Welt [Vgl. Joh 14,22], sondern seinen Jüngern, „die mit ihm zusammen von Galiläa nach Jerusalemhinaufgezogen waren und die jetzt vor dem Volk seine Zeugen sind“ (Apg 13,31) (Vgl. dazuauch 1000).

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