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APOSTOLISCHE KONSTITUTION

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1538 Die Eingliederung in eine dieser Körperschaften der Kirche geschah durch einen Ritus, ordinatiogenannt, einen liturgischen und religiösen Akt, der eine Weihe, eine Segnung oder ein Sakramentsein konnte. Heute wird das Wort „ordinatio“ dem sakramentalen Akt vorbehalten, der in die Körperschaftder Bischöfe, der Priester und der Diakone eingliedert. Er geht über eine bloße Wahl, Bestimmung,Delegation oder Einsetzung durch die Gemeinschaft hinaus, denn er verleiht eine Gabe desHeiligen Geistes, die eine „heilige Gewalt“ [sacra potestas] [Vgl. LG 10] auszuüben gestattet, die nurvon Christus selbst, durch seine Kirche, verliehen werden kann. Die Ordination wird auch „Weihe“[consecratio] genannt, denn sie besteht in einer Aussonderung und Einsetzung zum Dienst an der Kirche,die Christus selbst vornimmt. Die Handauflegung durch den Bischof und das Weihegebet bildendas sichtbare Zeichen dieser Konsekration (Vgl. dazu auch 875, 699).IIDas Sakrament der Weihe in der HeilsökonomieDas Priestertum des Alten Bundes1539 Das auserwählte Volk wurde von Gott zu einem „Reich von Priestern“ und einem „heiligenVolk“ gemacht (Ex 19,6) [Vgl. Jes 61,6]. Doch innerhalb des Volkes Israel wählte Gott einen derzwölf Stämme, den Stamm Levi, und sonderte ihn aus zum liturgischen Dienst [Vgl. Num 1,48–53].Gott selbst war das Erbteil der Leviten [Vgl. Jos 13,33]. Die ersten Priester des Alten Bundes wurdenin einem eigenen Ritus geweiht [Vgl. Ex 29,1–30; Lev 8]. Sie wurden „für die Menschen eingesetztzum Dienst vor Gott, um Gaben und Opfer für die Sünden darzubringen“ (Hebr 5,1).1540 Dieses Priestertum, das eingesetzt wurde, um das Wort Gottes zu verkünden [Vgl. Mal 2,7–9]und durch Opfer und Gebet die Gemeinschaft mit Gott herzustellen, war jedoch nicht imstande, dasHeil zu bewirken. Die Opfer mußten unablässig wiederholt werden und konnten nicht eine endgültigeHeiligung herbeiführen [Vgl. Hebr 5,3; 7,27; 10,1–4]. Erst das Opfer Christi sollte diese vollbringen(Vgl. dazu auch 2099).1541 Die Liturgie der Kirche erblickt jedoch im Priestertum Aarons und im Dienst der Leviten sowiein der Einsetzung der siebzig „Ältesten“ [Vgl. Num 11,24–25] Vorzeichen des geweihten Priestertumsdes Neuen Bundes. So betet die Kirche im lateinischen Ritus bei der Weihe von Bischöfen inder Weihepräfation:„Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus ... durch das Wort deiner Gnade hast du der Kirche ihreOrdnung gegeben. Von Anfang an hast du das heilige Volk der wahren Kinder Abrahams auserwählt;du hast Vorsteher und Priester eingesetzt und dein Heiligtum nie ohne Diener gelassen.“1542 Bei der Priesterweihe betet die Kirche:„Herr, heiliger Vater ... im Alten Bund schon hast du Ämter und Dienste in heiligen Zeichen entfaltet:Mose und Aaron hast du bestellt, dein Volk zu leiten und zu heiligen. Zu ihrer Hilfe beim gemeinsamenWerk hast du Männer eines weiteren Dienstes und Amtes berufen. Auf dem Zug durch die Wüste hastdu den siebzig Ältesten vom Geist des Mose mitgeteilt, so daß er dein Volk mit ihrer Hilfe leichter zuführen vermochte. Den Söhnen Aarons hast du Anteil gegeben am hohen Amt ihres Vaters, damit dieZahl der Priester des Alten Bundes genügte für die Opfer im heiligen Zelt, die nur Schatten undVorausbild waren des kommenden Heiles.“1543 Und im Weihegebet bei der Diakonenweihe bekennt die Kirche:„Allmächtiger Gott ... Deinem Namen zu dienen, hast du das dreifache Dienstamt gestiftet undausgestattet mit heiligen Gaben, wie du schon im Anfang die Söhne des Levi zum Dienst am erstenheiligen Zelt dir erwählt hast.“

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