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APOSTOLISCHE KONSTITUTION

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Im Unterschied zu den anderen nichtchristlichen Religionen ist der jüdische Glaube schon Antwortauf die Offenbarung Gottes im Alten Bund. Das jüdische Volk besitzt „die Sohnschaft, die Herrlichkeit,die Bundesordnungen, ihm ist das Gesetz gegeben, der Gottesdienst und die Verheißungen, siehaben die Väter, und dem Fleisch nach entstammt ihnen der Christus“ (Röm 9,4–5), denn „unwiderruflichsind Gnade und Berufung, die Gott gewährt“ (Röm 11,29) (Vgl. dazu auch 63, 147).840 Blickt man auf die Zukunft, so streben das Gottesvolk des Alten Bundes und das neue Volk Gottesähnlichen Zielen zu: Die Ankunft (oder die Wiederkunft) des Messias. Auf der einen Seite wird die Wiederkunftdes gestorbenen und auferstandenen Messias erwartet, der als Herr und Sohn Gottes anerkannt ist; aufder anderen Seite erwartet man für das Ende der Zeiten das Kommen des Messias, dessen Züge verborgenbleiben – eine Erwartung, die freilich durch das Drama der Unkenntnis oder des Verkennens Jesu Christi begleitetwird (Vgl. dazu auch 674, 597).841 Die Beziehungen der Kirche zu den Muslimen. „Die Heilsabsicht umfaßt aber auch die, welcheden Schöpfer anerkennen, unter ihnen besonders die Muslime, die sich zum Festhalten am GlaubenAbrahams bekennen und mit uns den einzigen Gott anbeten, den barmherzigen, der die Menschen amJüngsten Tag richten wird“ (LG 16) [Vgl. NA 3].842 Die Verbindung der Kirche mit den nichichristlichen Religionen liegt zunächst im gemeinsamenUrsprung und Ziel des Menschengeschlechts (Vgl. dazu auch 360):„Alle Völker sind nämlich eine Gemeinschaft und haben einen Ursprung, da Gott das ganze Menschengeschlechtauf dem gesamten Antlitz der Erde hat wohnen lassen; auch haben sie ein letztes Ziel,Gott, dessen Vorsehung, Zeugnis der Güte und Heilsratschlüsse sich auf alle erstrecken, bis die Erwähltenin der Heiligen Stadt ... vereint sein werden“ (NA 1).843 Die Kirche anerkennt bei den anderen Religionen, daß sie, wenn auch erst „in Schatten undBildern“, nach Gott suchen. Er ist ihnen noch unbekannt, aber doch nahe, da er allen Leben, Atem undalles gibt und er will, daß alle Menschen gerettet werden. Somit betrachtet die Kirche alles, was sichin den Religionen an Wahrem und Gutem findet, „als Vorbereitung für die Frohbotschaft und als vondem gegeben ...‚ der jeden Menschen erleuchtet, damit er schließlich das Leben habe“ (LG 16) [Vgl.NA 2; EN 53] (Vgl. dazu auch 28, 856).844 Das religiöse Verhalten der Menschen weist aber auch Grenzen und Irrtümer auf, die dasGottesbild entstellen (Vgl. dazu auch 29):„Vom Bösen getäuscht, wurden ... die Menschen oft eitel in ihren Gedanken und verwandelten dieWahrheit Gottes in Lüge, indem sie der Schöpfung mehr dienten als dem Schöpfer, oder sie sind, ohneGott in dieser Welt lebend und sterbend, der äußersten Verzweiflung ausgesetzt“ (LG 16).845 Um alle seine Kinder, die die Sünde voneinander getrennt und in die Irre geführt hat, von neuemzu vereinen, wollte der Vater die ganze Menschheit in die Kirche seines Sohnes berufen. Die Kircheist der Ort, an dem die Menschheit ihre Einheit und ihr Heil wiederfinden soll. Sie ist die„versöhnte Welt“ (Augustinus, serm. 96,7,9). Sie ist das Schiff, „das da sicher auf hoher See fährt,mit den Segeln am Mastbaum des Kreuzes, die sich blähen im Sturmwind des Heiligen Geistes“ (Ambrosius,virg. 18,118). Nach einem anderen bei den Kirchenvätern beliebten Bild wird sie durch dieArche Noachs dargestellt, die allein aus der Sintflut rettet [Vgl. schon 1 Petr 3,20–21] (Vgl. dazu auch30, 953, 1219).„Außerhalb der Kirche kein Heil“846 Wie ist diese von den Kirchenvätern oft wiederholte Aussage zu verstehen? Positiv formuliert,besagt sie, daß alles Heil durch die Kirche, die sein Leib ist, von Christus dem Haupt herkommt:

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