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APOSTOLISCHE KONSTITUTION

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1104 Die christliche Liturgie erinnert nicht bloß an die Ereignisse, die uns gerettet haben, sondernvergegenwärtigt sie. Das Pascha–Mysterium Christi wird gefeiert, nicht wiederholt; es werden nur dieeinzelnen Feiern wiederholt. In jeder von ihnen geschieht die Ausgießung des Heiligen Geistes, derdas einmalige Mysterium in der Gegenwart Gestalt annehmen läßt (Vgl. dazu auch 1085).1105 Die Epiklese [Herabrufung] ist die Bitte, in welcher der Priester den Vater anfleht, den heiligendenGeist zu senden, damit die Opfergaben zu Leib und Blut Christi und die Gläubigen bei ihremEmpfang selbst zu einer lebendigen Opfergabe für Gott werden (Vgl. dazu auch 1153).1106 Zusammen mit der Anamnese bildet die Epiklese das Herzstück jeder sakramentalen Feier, insbesondereder Eucharistie.„Du fragst, wie das Brot Leib Christi und der Wein ... Blut Christi wird. Und ich sage dir: Der HeiligeGeist kommt hinzu und wirkt, was jedes Wort und jeden Gedanken übersteigt ... Es genüge dir zu hören,daß es durch den Heiligen Geist geschieht, so wie der Herr aus der heiligen Jungfrau und durch denHeiligen Geist von sich aus und in sich Fleisch annahm“ (Johannes v. Damaskus, f. o. 4,13) (Vgl. dazuauch 1375).1107 Die verwandelnde Kraft des Heiligen Geistes in der Liturgie wirkt auf das Kommen des ReichesGottes und die Vollendung des Heilsmysteriums hin. Im Harren und Hoffen läßt er uns die vollkommeneGemeinschaft mit der heiligsten Dreifaltigkeit tatsächlich vorwegnehmen. Vom Vater gesandt,der die Epiklese der Kirche erhört, gibt der Geist denen, die ihn aufnehmen, das Leben und istfür sie schon jetzt der „erste Anteil“ an ihrem Erbe [Vgl. Eph 1,14; 2 Kor 1,22] (Vgl. dazu auch2816).Die Gemeinschaft des Heiligen Geistes1108 Die Sendung des Heiligen Geistes zielt in jeder liturgischen Handlung darauf hin, dieGläubigen mit Christus zu vereinen, damit sie seinen Leib bilden. Der Heilige Geist ist wie Saft vomWeinstock des Vaters, der in den Rebzweigen Frucht hervorbringt [Vgl. Joh 15,1–17; Gal 5,22]. Inder Liturgie wirkt der Heilige Geist mit der Kirche aufs innigste zusammen. Er, der Geist der Gemeinschaft,bleibt unaufhörlich in der Kirche, und deshalb ist die Kirche das große Sakrament der Gemeinschaftmit Gott, das die verstreuten Kinder Gottes zur Einheit sammelt. Die Frucht des Geistes inder Liturgie ist zugleich Gemeinschaft mit der heiligsten Dreifaltigkeit und brüderliche Gemeinschaft[Vgl. 1 Joh 1,3–7] (Vgl. dazu auch 788, 1091, 755).1109 In der Epiklese wird auch darum gebetet, daß die Vereinigung der Gemeinde mit dem MysteriumChristi vollkommen wirksam wird. „Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes und dieGemeinschaft des Heiligen Geistes“ (2 Kor 13, 13) müssen stets bei uns bleiben und auch über dieEucharistiefeier hinaus Früchte hervorbringen. Darum bittet die Kirche den Vater, den Heiligen Geistzu senden, damit dieser das Leben der Gläubigen zu einer lebendigen Opfergabe für Gott mache:durch die geistige Umgestaltung nach dem Bild Christi, durch die Sorge um die Einheit der Kircheund durch die Beteiligung an seiner Sendung im Zeugnis und im Dienst der Liebe (Vgl. dazu auch1368).

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