6 WIRKUNGSQUERSCHNITTE UND STREULÄNGEN∑∑β < ασ i = 4π C α C β bα β c - b 2c . (10)αAbbildung (3) zeigt den, aufgr<strong>und</strong> der Isotopenmischungauftretenden inkohärentenWirkungsquerschnitt für Si 1-x Ge x als Funktion1.00.80.60.200.15der Germaniumkonzentration x bei na-0.40.10türlicher Isotopenzusammensetzung. Da dieinkohärente Streuung mit der kohärenten0.20.05verglichen werden muß, gibt die gestrichelte0.00.000 20 40 60 80 100Linie zur rechten Skala das Verhältnis zwischenGermaniumkonzentration [%]inkohärentem <strong>und</strong> kohärentem Wir-Abbildung (3):Berechneter, inkohärenter Wirkungsquerschnittσi (durchgezogene Linie) in Abhängigkungsquerschnittwieder. Wie man sieht, istkeit der Germaniumkonzentration einerdie inkohärente Streuung maximal beiSi 1-x Ge x Legierung <strong>und</strong> dessen Verhältnis zumx = 0,58 <strong>und</strong> beträgt 0,15 barn. Die kohärentekohärenten Anteil σ c (gestrichelte Linie).Streuung steigt von 2,16 barn bei Sili-zium auf 8,44 barn bei Germanium. Dadurch ist das Maximum im Verhältnis von inkohärentem<strong>und</strong> kohärentem Querschnitt zu kleineren Germaniumkonzentrationen, also nach x = 0,37<strong>und</strong> einem Wert von 0,15 verschoben.σ i [10 -24 cm 2 ]σ i/ σ cElement Z A I(π) C bc bi σc σi σs σa[%] [fm] [fm] [barn] [barn] [barn] [barn]Si 14 4,149 2,163 0,015 2,178 0,171Si 14 28 0 92,23 4,106 0 2,119 0 2,119 0,177Si 14 29 1/2 4,67 4,7 -1,1 2,78 0,15 2,93 0,101Si 14 30 0 3,10 4,58 0 2,64 0 2,64 0,107Ge 32 8,1929 8,435 0,17 8,60 2,3Ge 32 70 0 20,5 9,5 0 11,3 0 11,3 3,43Ge 32 72 0 27,4 8,8 0 9,7 0 9,7 0,98Ge 32 73 9/2 7,8 3,2 2 1,3 0,5 1,8 15Ge 32 74 0 36,5 7,9 0 7,8 0 7,8 0,51Ge 32 76 0 7,8 9 0 10 0 10 0,15Tabelle (1):Neutronenwirkungsquerschnitte für Silizium <strong>und</strong> Germanium. Nach [6].Z: Ordnungszahl, A: Nukleonenzahl, I(π): Spin (Parität) des nuklearen Gr<strong>und</strong>zustandes, C:natürliches Isotopenverhältnis, b c : kohärente, b i : inkohärente Streulänge, σ c : kohärenter, σ i :inkohärenter, σ s : totaler Wirkungsquerschnitt, σ a : Absorptionsquerschnitt für v 0 = 2200 m/s.
GRUNDLAGEN ZUM KRISTALLGITTER 73. Gr<strong>und</strong>lagen zum KristallgitterSilizium <strong>und</strong> Germanium kristallisieren beide in der Diamantstruktur, einem kubischenPunktgitter der BasisA = a 1 a 2 a 3 =a 0100010001(11)<strong>und</strong> der achtatomigen Einheitszelle mit den Ortsvektorenρ α ∈000,1 41 4 ⊕1 4000,01 2 ,1 21 20 ,1 21 21 20, (12)wobei der ⊕-Operator die paarweise Addition der Elemente beider Mengen bezeichnet. DieStruktur besteht also aus zwei kubisch flächenzentrierten Untergittern (rechte Menge), die umein Viertel der elementaren Raumdiagonalen gegeneinander versetzt sind (linke Menge).Jedes Atom ist dabei tetraederförmig von vier nächsten Nachbarn umgeben.Die Basis des reziproken Gitters geht mitG i =2πa j ×a ka i ⋅ a j ×a k; i, j,k = 1,2,3 zykisch (13)aus A hervor <strong>und</strong> ergibt sich zuG =G 1 G 2 G 3 =G 0100010001 ; G 0 = 2 π a 0, (14)ist also parallel zu A. Die Punkte G des reziproken Gitters gehen mit dem aus ganzzahligenKomponenten bestehenden Millerindexvektor h aus der reziproken Basis hervor:G = G h , mit h =hkl. (15)Aufgr<strong>und</strong> der Struktur (12) der Einheitszelle ist nicht jeder reziproke Gitterpunkt besetzt, <strong>und</strong>es ergibt sich allgemein für den Strukturfaktor: