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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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119 KAPITEL V - Selig sind die Leidtragenden<br />

Selbstmord und den herbeigeführten. Der Gedanke, sein Tod könne für<br />

etwas nützlich sein, ist trügerisch. Er ist nur ein Vorwand, um seine Tat zu<br />

beschönigen, um sich vor sich selbst zu entschuldigen. Wenn er ernsthaft<br />

den Wunsch hätte, seinem Land zu dienen, würde er versuchen zu leben,<br />

um es zu verteidigen und nicht zu sterben. Denn tot kann er dem Land<br />

nicht mehr nützlich sein. Die wahre Ergebenheit besteht nur darin, keine<br />

Angst vor dem Tod zu haben, wenn es darum geht, nützlich zu sein und<br />

der Gefahr zu trotzen und, wenn nötig, sein Leben vorzeitig und ohne Reue<br />

zu opfern. Aber die geplante Absicht, den Tod zu suchen, indem man sich<br />

der Gefahr aussetzt, selbst um einen Dienst zu erweisen, macht den Wert<br />

dieser Tat zunichte.<br />

(Hl. Ludwig, Paris, 1860)<br />

30. Ein Mensch setzt sich drohender Gefahr aus, um das Leben eines Mitmenschen zu<br />

retten, obwohl er weiß, dass er selbst dabei umkommen wird. Kann das als Selbstmord<br />

betrachtet werden?<br />

Sofern der Tod nicht absichtlich gesucht wird, handelt es sich auch nicht<br />

um Selbstmord, sondern um Hingabe und Verzicht, ungeachtet der<br />

Gewissheit, sein Leben möglicherweise zu verlieren. Wer aber kann diese<br />

Gewissheit haben? Wer sagt, dass die Vorsehung nicht <strong>im</strong> kritischsten<br />

Augenblick noch ein unerwartetes Mittel zur Rettung bereithält? Kann sie<br />

nicht sogar Menschen retten, die vor einem Kanonenrohr stehen? Oft kann<br />

es sein, dass sie die Prüfung der Schicksalsergebenheit bis zum Äußersten<br />

treibt und ein unerwarteter Umstand wendet den verhängnisvollen Schlag<br />

schließlich ab.<br />

(Hl. Ludwig, Paris, 1860)<br />

NUTZEN DES LEIDES FÜR ANDERE MENSCHEN<br />

31. Arbeiten diejenigen, die ihr Leid mit Schicksalsergebenheit annehmen, weil sie sich<br />

dem Willen Gottes unterziehen und den Blick auf ihr zukünftiges Glück gerichtet<br />

haben, nur für sich selbst; und kann ihr Leid auch für andere Menschen nützlich sein?<br />

Diese Leiden können für andere materiell und moralisch nützlich sein.<br />

Materiell gesehen, wenn sie durch Arbeit, Entbehrungen und selbst<br />

auferlegte Opfer zum materiellen Wohl ihrer Nächsten beitragen;<br />

moralisch durch ihr Beispiel, das sie geben, wenn sie sich dem Willen<br />

Gottes unterordnen. Dieses Beispiel für die Kraft <strong>des</strong> spiritistischen

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