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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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176 KAPITEL XI - Liebe deinen Nächsten wie dich selbst<br />

UNTERWEISUNGEN DER GEISTIGEN WELT<br />

DAS GESETZ DER LIEBE<br />

8. Die Liebe fasst die ganze Jesuslehre zusammen. Sie ist das Gefühl par<br />

excellence; und die Gefühle sind jene Instinkte, die sich je nach dem Niveau<br />

<strong>des</strong> erreichten Fortschrittes erhoben haben. Denn in seinem Ursprung<br />

besitzt der Mensch nur Instinkte; etwas fortschrittlicher und noch in der<br />

Verdorbenheit, besitzt er nur Eindrücke; und wenn er gebildet und<br />

geläutert ist, dann hat er Gefühle. Und der empfindliche Punkt der Gefühle<br />

ist die Liebe. Nicht jedoch die Liebe in dem gewöhnlichen Sinne <strong>des</strong> Wortes,<br />

sondern diese innerliche Sonne, die in ihrem feurigen Brennpunkt alles<br />

Streben und alle übermenschlichen Offenbarungen vereinigt und<br />

zusammenfasst. Das Gesetz der Liebe ersetzt die Ichbezogenheit durch die<br />

Verschmelzung der Wesen und rottet das gesellschaftliche Elend aus.<br />

Glücklich ist derjenige, der seine Menschlichkeit überwindet und seine<br />

leidenden Brüder mit umfassender Liebe liebt! Wahrhaftig glücklich ist<br />

wer liebt, weil ihm weder das Elend der Seele noch das <strong>des</strong> Körpers<br />

bekannt ist. Er lebt unbeschwert wie in einem schwebenden Zustand - aus<br />

sich heraus. Als Jesus das göttliche Wort „Liebe“ sprach, erschütterte er das<br />

Volk und die Märtyrer gingen voller Hoffnung in die Arena.<br />

Der <strong>Spiritismus</strong> seinerseits kommt, um ein zweites Wort <strong>des</strong> göttlichen<br />

Alphabetes zu sprechen. Seid nun achtsam, denn dieses Wort lässt sehen,<br />

was hinter dem Grabstein der leeren Gräber ist und die Reinkarnation, als<br />

Siegerin über den Tod, enthüllt dem betörenden Menschen ihr<br />

intellektuelles Vermögen. Nicht mehr zur Quälerei führt sie den Menschen,<br />

sondern zur Eroberung seines Seins, erhaben und verwandelt. Das Blut<br />

befreite den Geist und heute muss der Geist den Menschen von der Materie<br />

befreien.<br />

Ich sagte, der Mensch besaß in seinem Ursprung nur Instinkte. Derjenige,<br />

in dem die Instinkte überwiegen, befindet sich nun noch näher am<br />

Ausgangspunkt als am Ziel. Um zum Ziel zu kommen, muss das Wesen<br />

seine Instinkte zu Gunsten der Gefühle besiegen. In kurzen Worten, es muss<br />

die Gefühle vervollkommnen und die latenten Ke<strong>im</strong>e der Materie ersticken.<br />

Die Instinkte sind die entstehenden Ke<strong>im</strong>e und Embryos <strong>des</strong> Gefühls; sie<br />

tragen in sich den Fortschritt, wie die Eichel die Eiche in sich enthält. Und<br />

die weniger entwickelten Wesen sind diejenigen, welche nach und nach aus<br />

der Puppe heraustreten aber noch Sklaven ihrer Instinkte bleiben. Der

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