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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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KAPITEL XXVI - Gebt umsonst, was ihr umsonst bekommen habt 350<br />

8. Jeder, der die Bedingungen kennt, in denen sich die erhabenen Geister<br />

mitteilen und weiß, dass sehr wenig reicht, um sie von uns zu entfernen,<br />

der kennt ihre Abneigung gegenüber jeglicher Form von egoistischem<br />

Interesse. Dieser kann niemals annehmen, dass erhabene Geister dem<br />

besten Zahlenden zur Verfügung stehen, der sie in irgendwelchen<br />

Sitzungen ruft. Der reine gesunde Menschenverstand wehrt sich gegen<br />

diese Idee. Wäre es also nicht auch lästerlich, für Geld die Wesen zu rufen,<br />

die wir respektieren oder die uns wertvoll sind? Es steht außer Zweifel,<br />

dass wir Mitteilungen dieser Art erhalten können. Wer könnte dennoch für<br />

deren Ehrlichkeit garantieren? Die leichtsinnigen, lügnerischen und<br />

tückischen Geister und alle niederen Geister, die wenig Skrupel haben, eilen<br />

<strong>im</strong>mer, um diesem Ruf nachzukommen. Sie sind auch <strong>im</strong>mer bereit, die an<br />

sie gestellten Fragen ohne jegliche Sorge über die Wahrheit zu<br />

beantworten. Wer nun den Wunsch hat, seriöse Kundgaben zu erhalten,<br />

soll vor allem diese auch ernsthaft erbitten. Dabei soll er sich über die Art<br />

der Affinität der Medien mit denen der Geistigen Welt vergewissern. Hier<br />

ist nun die erste Bedingung, um die Güte erhabener Geister auf uns zu<br />

ziehen. Es möge geschehen durch die Demut, die Hingabe, die Entsagung<br />

und die absolute moralische, wie materielle Uneigennützigkeit.<br />

9. Neben der moralischen Frage zeigt sich eine an sich nicht weniger<br />

wichtige wahre Feststellung, die sich auf die Natur dieser Fähigkeit<br />

bezieht. Die ernsthafte Mediumschaft kann und wird niemals ein Beruf<br />

werden, nicht nur weil sie moralisch gesehen unglaubwürdig wäre. Und<br />

bald wäre sie mit den Wahrsagern gleichgestellt. Dabei hebt sich dennoch<br />

eine materielle Hürde hervor. Die Mediumschaft ist eine ausgesprochene,<br />

mobile, unkontrollierbare und veränderliche Fähigkeit, mit deren<br />

Beständigkeit niemand mit Sicherheit rechnen kann. Sie ist <strong>des</strong>halb für ihre<br />

Anwender eine völlig unsichere Fähigkeit, die sie <strong>im</strong> Moment der größten<br />

Bedürftigkeit verlieren können. Im Unterschied dazu ist die Begabung, die<br />

man sich durch Lernen und Arbeit erworben hat und die, aus diesem<br />

Grunde, ein wahrer Besitz geworden ist, <strong>des</strong>sen man sich ganz natürlich<br />

bedienen kann. Die Mediumschaft ist aus diesem Grund weder eine Kunst<br />

noch eine Gabe und <strong>des</strong>halb kann sie nicht beruflich genutzt werden. Sie<br />

existiert nur in Zusammenarbeit mit den Geistern, wenn sie ihr fehlen, gibt<br />

es keine Mediumschaft mehr. Obwohl die Fähigkeit weiter existieren kann,

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