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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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359 KAPITEL XXVII - Bittet, so wird euch gegeben<br />

Herzen <strong>des</strong> Egoisten, von demjenigen, der nur mit den Lippen betet, können<br />

nicht mehr als nur Worte hervorgehen und nicht die Impulse der<br />

Nächstenliebe, die dem Gebet all seine Macht geben. Man versteht das so<br />

deutlich, dass man intuitiv, wenn man um Gebete für sich ersucht, man die<br />

Personen gottgefälligen Verhaltens bevorzugt, denn von diesen werden die<br />

Gebete mehr erhört.<br />

14. Da das Gebet eine Art magnetische Kraft ausübt, könnten wir<br />

annehmen, dass seine Wirkung von der fluidalen Kraft abhängig ist. Ist sie<br />

aber nicht. Wenn die Geister diese Wirkung auf die Menschen ausüben,<br />

gleichen sie bei Bedarf die Schwächen der Betenden aus, sei es durch ein<br />

direktes Handeln in seinem Namen oder indem sie ihm augenblicklich eine<br />

außergewöhnliche Kraft geben. Das geschieht aber nur dann, wenn der<br />

Mensch dieser Gunst würdig ist oder wenn dies von Nutzen ist.<br />

Der Mensch, der sich nicht für gut genug hält, einen heilsamen Einfluss<br />

auszuüben, soll sich trotzdem nicht <strong>des</strong>wegen enthalten, für den anderen<br />

zu beten, mit dem Gedanken, er sei nicht würdig, erhört zu werden. Die<br />

Erkenntnis seiner Begrenztheit ist ein Beweis von Demut, die Gott <strong>im</strong>mer<br />

gut heißt. Er berücksichtigt die gute Absicht, welche den Menschen bewegt.<br />

Seine Inbrunst und sein Vertrauen in Gott sind der erste Schritt auf der<br />

Rückkehr zum Guten, wozu die Geister freudig ermutigen. Jenes Gebet, das<br />

keine Zust<strong>im</strong>mung findet, ist das von dem Hochmütigen, der nur seiner Macht und<br />

seinen Auszeichnungen Glauben schenkt und der glaubt, sich über den Willen <strong>des</strong><br />

Allmächtigen erheben zu können.<br />

15. Die Macht <strong>des</strong> Gebetes liegt <strong>im</strong> Gedanken. Es bindet sich weder an<br />

Worte, noch an den Ort, noch an die Zeit, in der es gesprochen wird. Man<br />

kann also überall beten, zu jeder Zeit, allein oder in Gemeinschaft. Der<br />

Einfluss von Ort oder von Zeit hängt von den Umständen ab, die das Insich-gehen<br />

begünstigen. Das gemeinschaftliche Gebet hat eine stärkere Wirkung,<br />

wenn alle Betenden sich mit dem Herzen zu einem Gedanken und einem Ziel vereinigen.<br />

Dann ist es so, als ob viele gemeinsam und gleichzeitig wie in einem Chor<br />

laut rufen. Hier stellt sich die Frage: Was würde es nützen, wenn eine große<br />

Zahl von Menschen sich versammelt aber jeder einsam und für sich allein<br />

agiert?Hunderte versammelte Personen können jeweils isoliert nur für sich<br />

selbst beten, während wenn zwei oder drei in einer gemeinsamen Absicht

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