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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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KAPITEL XVII - Seid vollkommen 270<br />

Der Mensch, welcher nun von sich selbst prahlt und sich ein Standbild<br />

seiner eigenen Tugend baut, vernichtet gerade dadurch all die Verdienste,<br />

die er wirklich hätte haben können. Und was soll man von demjenigen<br />

sagen, <strong>des</strong>sen Wert sich darauf beschränkt, etwas vorzugeben, was er<br />

nicht ist? Ich gestehe sehr wohl, dass derjenige, der etwas Gutes tut, <strong>im</strong><br />

Innern seines Herzens eine Befriedigung spürt. Aber von dem Moment an,<br />

indem dieses Gefühl sich offenbart, um Lob hervorzurufen, degeneriert es<br />

sich in Selbstliebe.<br />

O ihr alle, die der spiritistische Glaube mit seinen <strong>Licht</strong>strahlen erwärmt<br />

hat! Ihr wisst, wie weit sich der Mensch von der Vollkommenheit entfernt<br />

befindet. Fallt niemals in solche Tücken! Die Tugend ist eine Begnadigung,<br />

die ich allen ehrlichen Spiritisten wünsche. Und dennoch würde ich sagen:<br />

„Es ist besser, weniger Tugend in Bescheidenheit zu haben, als viel Tugend<br />

mit Stolz.“ Der Stolz ist folglich der Grund, durch den die Zivilisationen<br />

sich nach und nach zu Grunde gerichtet haben. Durch die Demut sollen sie<br />

sich eines Tages erlösen.<br />

(François-Nicolas-Madeleine, Paris, 1863)<br />

VORGESETZTE UND UNTERGEBENE<br />

9. Das Prestige, genauso wie der Reichtum, ist uns übertragen worden und<br />

demjenigen, der sie bekommen hat, wird Rechenschaft darüber abverlangt.<br />

Glaubt nicht, dass sie gegeben wurden, um die Lust am Beherrschen zu<br />

befriedigen, noch weniger - entsprechend der falschen Gedanken der<br />

mächtigen Bewohner der Erde - als ein Recht oder als ihr Eigentum. Gott<br />

hat oftmals gezeigt, dass sie weder das eine noch das andere sind, da Er sie<br />

euch abverlangt, wann <strong>im</strong>mer Er es will. Wenn dieses Privileg das<br />

Eigentum eines einzigen Menschen wäre, wäre es unveräußerlich. Kein<br />

Mensch kann also sagen, dass ihm etwas gehört, das ihm jederzeit, ohne<br />

sein Einverständnis abgenommen werden kann. Gott gibt uns das<br />

besondere Ansehen als Aufgabe oder Prüfung, wie es Ihm recht ist und<br />

genauso entzieht Er diese uns wieder.<br />

Der Begünstigte der Autorität, in welcher Form sie sich auch präsentiert, -<br />

vom Herrn zum Sklaven oder vom Herrscher zum Volk - , soll sich der<br />

Verpflichtung, ein Leiter von vielen Seelenleben zu sein, nicht entziehen,<br />

weil er verantwortlich sein wird für die gute oder schlechte Führung, die er

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