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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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182 KAPITEL XI - Liebe deinen Nächsten wie dich selbst<br />

notwendig, die Anstrengung zu unternehmen, euer Herz von dem Panzer<br />

zu befreien, der es umwickelt, damit es für die Leiden unserer Nächsten<br />

sensibler werde. Die Strenge tötet die guten Gefühle. Christus wich<br />

<strong>des</strong>wegen nie einem Menschen aus, unabhängig wer ihn aufsuchte, sie<br />

wurden nie zurückgewiesen. Er hat sowohl der ehebrecherischen Frau als<br />

auch dem Verbrecher geholfen. Und schreckte niemals davor zurück, sein<br />

Ansehen zu verlieren. Wann werdet ihr ihn euch als Vorbild aller euerer<br />

Taten nehmen? Wenn die Nächstenliebe auf der Erde überwiegen würde, so würde die<br />

Schlechtigkeit nicht Überhand nehmen, sondern beschämt fliehen und sich verstecken,<br />

weil sie nirgends einen Platz mehr fände. Dann würde jede Boshaftigkeit<br />

verschwinden, seid euch <strong>des</strong>sen bewusst.<br />

Beginnt damit, selbst ein Vorbild zu sein. Seid unterschiedslos mildtätig<br />

mit allen. Versucht euch um diejenigen, die euch mit Verachtung<br />

betrachten, nicht zu kümmern. Lasst Gottes Gerechtigkeit zur Geltung<br />

kommen, weil Er jeden Tag in Seinem Reich, die Spreu vom Weizen trennt.<br />

Der Egoismus ist die Verneinung der Nächstenliebe. Und ohne die<br />

Nächstenliebe wird die menschliche Gesellschaft nicht ruhen. Ich füge noch<br />

hinzu: Es wird somit auch keine Sicherheit geben. Mit dem Egoismus und<br />

dem Stolz, die sich die Hand geben, ist das Leben <strong>im</strong>mer ein Wettlauf, in<br />

dem der Schlaueste gewinnt. Es ist ein Kampf der Interessen, in dem die<br />

reinsten Zuneigungen mit Füßen getreten werden, und in dem nicht ein<br />

Mal die heiligen Bindungen der Familie respektiert werden.<br />

(Pascal, Sens, 1862)<br />

DER GLAUBE UND DIE NÄCHSTENLIEBE<br />

13. Neulich sagte ich euch, meine geliebten Kinder, dass die Nächstenliebe<br />

ohne den Glauben nicht genügt, um eine soziale Ordnung unter den<br />

Menschen aufrecht zu erhalten, die sie glücklich machen könnte. Ich hätte<br />

auch sagen können, dass die Nächstenliebe ohne den Glauben unmöglich<br />

ist. Ihr werdet sehr wohl selbst unter Menschen, die keiner Religion<br />

angehören, den Antrieb zur Güte finden. Die nachdrückliche Nächstenliebe,<br />

die nur mit Entsagung und mit einem dauerhaften Opfer aller egoistischen<br />

Interessen praktiziert wird, lässt sich dennoch nur durch den Glauben<br />

inspirieren. Denn nichts anderes darüber hinaus ermöglicht es, das Kreuz<br />

dieses irdischen Lebens mit Mut und Beharrlichkeit zu tragen.

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