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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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KAPITEL XVI - Man kann nicht Gott und dem Mammon dienen 247<br />

noch eitel sein, seinen Vater und seine Mutter ehren. Er besaß aber die<br />

wahre Nächstenliebe nicht, weil seine Tugend nicht bis zur Entsagung<br />

reichte. Das war es, was Jesus zeigen wollte, eine Anwendung <strong>des</strong> Prinzips:<br />

Außerhalb der Nächstenliebe kein Heil.<br />

Die Konsequenz aus diesen Worten, <strong>im</strong> engsten Sinne genommen, wäre die<br />

Abschaffung <strong>des</strong> Reichtums als etwas Nachteiliges für das zukünftige<br />

Glück und als Quelle unzählbarer Schäden auf der Erde. Außerdem wäre es<br />

auch die Verurteilung der Arbeit, die den Reichtum ermöglicht, eine<br />

absurde Konsequenz, welche den Menschen dazu führen würde, in der<br />

Wildnis zu leben. Deswegen wäre es ein Widerspruch zum Gesetz <strong>des</strong><br />

Fortschrittes, welches ein Gesetz Gottes ist.<br />

Auch wenn der Reichtum die Quelle vieler Leiden ist, wenn er die<br />

schlechten Leidenschaften herausfordert, wenn er soviel Kr<strong>im</strong>inalität<br />

verursacht, ist es notwendig, nicht die Sache an sich zu sehen, sondern den<br />

Menschen, der ihn missbraucht, wie er alle anderen Gaben Gottes<br />

missbraucht. Durch den Missbrauch macht er schädlich, was ihm nützlich<br />

sein könnte. Das ist die Konsequenz der niederen Entwicklung der irdischen<br />

Welt. Wenn der Reichtum nur das Böse verursachen würde, hätte Gott ihn<br />

auf der Erde nicht zugelassen; es hängt von den Menschen ab, daraus etwas<br />

Gutes zu machen. Wenn er nicht ein direktes Element der moralischen<br />

Entwicklung ist, so ist er ohne Zweifel ein mächtiges Element der<br />

intellektuellen Entwicklung.<br />

In der Tat hat der Mensch die Aufgabe, für den materiellen Fortschritt der<br />

Erde zu arbeiten. Er soll auf ihr Raum schaffen, sie sanieren und<br />

vorbereiten, damit sie eines Tages so viel Bevölkerung, wie ihre Fläche<br />

zulässt, aufnehmen kann. Um diese Menschenmasse, die tagtäglich wächst,<br />

zu ernähren, ist es notwendig die Produktion zu steigern. Und wenn die<br />

Produktion einer Region unzureichend ist, wird es notwendig, sie<br />

anderswo zu fördern. Deswegen wird die Beziehung zwischen den Völkern<br />

eine Notwendigkeit. Um diese Beziehung zu vereinfachen, ist es wichtig,<br />

die materiellen Barrieren auszuräumen, die sie trennen und die<br />

Kommunikation zu beschleunigen. Für die Vorhaben, die das Werk von<br />

Jahrhunderten waren, musste der Mensch sogar Elemente aus der tiefen<br />

Erde herausholen. Er hat mit Hilfe der Wissenschaft nach Mitteln gesucht,<br />

um das Ziel sicherer und schneller zu erreichen. Dafür allerdings bedurfte<br />

es Mittel: Die Not brachte den Menschen dazu, den Reichtum zu

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