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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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210 KAPITEL XIII - Lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut<br />

armen Familien Freude bringt, die nur ein Leben voller Schicksalsschläge<br />

und Bitterkeit kennen; wenn ihr diese verwelkten Gesichter plötzlich voller<br />

Hoffnung strahlen seht. Denn diese armen Menschen haben, da ihnen das<br />

tägliche Brot fehlt, ihre kleinen Kinder, denen die Härte <strong>des</strong> Lebens nicht<br />

bewusst ist, schreien und weinen gehört. Und diese wiederholten Worte,<br />

welche wie spitzige Dolchstöße das mütterliche Herz treffen: „Ich habe<br />

Hunger! ...“ Oh! Versteht ihr, welchen angenehmen Eindruck derjenige<br />

erfährt, der die Freude dort wiederkehren sieht, wo es vor wenigen<br />

Momenten nur Verzweiflung gab! Versteht ihr nun, welche eure Pflichten<br />

gegenüber eueren Mitmenschen sind! Geht dahin, wo das Unglück zu<br />

Hause ist; geht zur Rettung vor allem <strong>des</strong> verborgenen Elends. Denn dieses<br />

ist das Schmerzhafteste. Geht, meine sehr Lieben und habt vor Augen diese<br />

Worte unseres Erlösers: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen<br />

geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ 102<br />

Nächstenliebe! Erhabenes Wort, das alle Tugenden zusammenfasst. Du<br />

bist dasjenige, welches die Völker zu der Glückseligkeit führen soll. In dem<br />

sie dich praktizieren, werden sie unendliche Freuden für die eigene Zukunft<br />

säen. Und während diese Menschen in Exil auf der Erde sind, wirst du<br />

ihnen Trost sein, die Vorfreude auf das Glück, das sie später genießen<br />

werden, wenn alle sich vor dem Gott der Liebe vereint haben. Es warst du,<br />

Nächstenliebe, göttliche Tugend, die mir die einzigen wahren glücklichen<br />

Momente auf der Erde ermöglicht hat. Mögen meine inkarnierten<br />

Geschwister an die Worte dieses Freun<strong>des</strong> glauben, der zu euch spricht<br />

und sagt: In der Nächstenliebe sollt ihr den Frieden eueres Herzens, die<br />

Befriedigung euerer Seele und das Heilmittel für den Kummer eueres<br />

Lebens suchen. Oh! Und wenn ihr in Begriff seid, Gott dafür zu<br />

beschuldigen, so werfet einen Blick auf die Menschen, die unter euch sind.<br />

Ihr werdet dann sehen, wie viel Elend es zu lindern gibt, wie viele arme<br />

Kinder keine Familie haben, wie viele alte Menschen ohne eine freundliche<br />

Hand sind, die ihnen hilft oder ihnen die Augen in dem Augenblick <strong>des</strong><br />

To<strong>des</strong> schließt! Wie viel gibt es zu tun! Oh, beschwert euch daher nicht,<br />

sondern dankt Gott. Und füllt eure Hände voll mit eurer Sympathie, eurer<br />

Liebe und eueres Gel<strong>des</strong> für all diejenigen, die, entbehrt von den Gütern<br />

dieser Welt, ausgemergelt durch Leiden und Einsamkeit sind. Ihr werdet<br />

102<br />

Matthäus XXV, 40; (Anmerkung <strong>des</strong> Herausgebers)

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