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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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93 KAPITEL V - Selig sind die Leidtragenden<br />

Wie viele unglückliche Verbindungen gibt es, die aus berechnendem<br />

Interesse oder aus Eitelkeit entstanden sind, mit denen das Herz nichts zu<br />

tun hat! Wie viele Streitigkeiten und verhängnisvolle<br />

Auseinandersetzungen hätten mit mehr Mäßigung und weniger<br />

Empfindlichkeit vermieden werden können!<br />

Wie viele Krankheiten und Gebrechen sind die Folge von Unmäßigkeit und<br />

Übermaß aller Art!<br />

Wie viele Eltern sind unglücklich über ihre Kinder, weil sie ihre schlechte<br />

Veranlagung nicht von Anfang an bekämpft haben! Aus Schwäche oder<br />

Gleichgültigkeit haben sie es zugelassen, dass sich in ihnen Ke<strong>im</strong>e <strong>des</strong><br />

Stolzes, <strong>des</strong> Egoismus und törichter Eitelkeit entwickeln konnten, die das<br />

Herz ausdörren. Und wenn sie später die Früchte ihrer Erziehung ernten,<br />

wundern sie sich und beklagen sich über deren Respektlosigkeit und<br />

Undankbarkeit.<br />

Menschen, die von Schicksalsschlägen und Lebensenttäuschungen tief<br />

getroffen wurden, mögen einmal ganz nüchtern ihr Gewissen befragen. Sie<br />

mögen Stück für Stück die Quelle ihres Leidens aufsuchen; dann werden sie<br />

einsehen, dass sie in den meisten Fällen sagen können: „Hätte ich dies getan<br />

oder jenes vermieden, wäre ich nicht in dieser Lage.“<br />

Wem soll man nun die Verantwortung für all unseren Kummer geben,<br />

wenn nicht uns selbst? Der Mensch ist in vielen Fällen Urheber seines<br />

eigenen Unglücks; aber statt dies zu erkennen, findet er es einfacher und<br />

weniger demütigend für seine Eitelkeit, das Schicksal, die Vorsehung, die<br />

ungünstigen Gelegenheiten und seinen schlechten Stern anzuklagen,<br />

obwohl sein schlechter Stern nur in seiner Nachlässigkeit begründet liegt.<br />

Derartige Leiden stellen sicherlich einen bedeutenden Anteil an den<br />

Schicksalsschlägen <strong>des</strong> Lebens dar. Der Mensch wird sie vermeiden, indem<br />

er gleichermaßen an seiner moralischen wie intellektuellen Besserung<br />

arbeitet.<br />

5. Das menschliche Gesetz erfasst best<strong>im</strong>mte Verstöße und bestraft sie. Der<br />

Verurteilte könnte somit einsehen, dass er die Konsequenzen für das trägt,<br />

was er angerichtet hat. Dieses Gesetz ist aber nicht in der Lage, alle<br />

Verstöße zu erfassen. Es betrifft insbesondere solche Vergehen, die der<br />

Gesellschaft Schaden zufügen, nicht aber solche, die nur denjenigen<br />

schaden, die sie begehen. Gott aber will den Fortschritt all Seiner

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