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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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KAPITEL IX - Selig sind die Sanftmütigen und die Friedfertigen 155<br />

Zu dieser Klasse gehören Menschen, die außer Haus gutherzig, aber zu<br />

Hause Tyrannen sind, deren Familie und Angehörige sie mit dem Gewicht<br />

ihres Stolzes und ihrer Gewalt- und Willkürherrschaft unterdrücken, als<br />

Ausgleich zu dem Zwang, den sie außerhalb erleben. Sie wagen es nicht,<br />

ihre Autorität auf Fremde auszuüben, denn sie würden sofort auf ihren<br />

Platz verwiesen. So wollen sie wenigstens von denen gefürchtet werden,<br />

die keinen Widerstand leisten können. Sie befriedigen ihre Eitelkeit mit der<br />

Aussage: „Hier befehle ich und mir wird gehorcht!“ Dabei kommt es ihnen<br />

nicht in Gedanken, dass sie zu Recht auch hinzufügen könnten: „Und ich<br />

werde gehasst.”<br />

Es genügt nicht, dass von den Lippen Milch und Honig tropfen, wenn das<br />

Herz bitter und vergiftet ist - das nennt man Heuchelei. Derjenige, der<br />

Freundlichkeit und Sanftmut nicht vortäuscht, widerspricht sich niemals.<br />

Er ist in der Welt und zu Hause derselbe und weiß, dass die Menschen sich<br />

zwar durch den Schein täuschen lassen, aber Gott niemals.<br />

(Lazarus, Paris 1861)<br />

DIE GEDULD<br />

7. Der Schmerz ist ein Segen, welcher Gott seinen Auserwählten geschickt<br />

hat. Wenn ihr leidet, bekümmert euch also nicht, <strong>im</strong> Gegenteil, lobet Gott<br />

den Allmächtigen, der euch mit Leid auf Erden gezeichnet hat, um die<br />

Herrlichkeit <strong>im</strong> H<strong>im</strong>mel zu erreichen.<br />

Seid geduldig, denn Geduld ist auch Nächstenliebe. Und ihr solltet jenes<br />

Gesetz der Nächstenliebe ausüben, das der von Gott gesandte Christus uns<br />

gelehrt hat. Die Nächstenliebe, die darin besteht, Almosen an die Armen zu<br />

verteilen ist die Einfachste von allen. Es gibt jedoch eine viel<br />

Beschwerlichere und folglich Verdienstvollere: Dass wir denjenigen vergeben,<br />

die Gott uns in den Weg gestellt hat, um als Instrumente unseres Lei<strong>des</strong> zu dienen und<br />

für die Prüfung unserer Geduld.<br />

Ich weiß, das Leben ist schwer. Es bildet sich aus tausend Kleinigkeiten, die<br />

wie Stiche sind und uns verletzen. Es ist aber notwendig, sowohl die<br />

Pflichten als auch den Trost, die uns auferlegt werden, zu berücksichtigen.<br />

Dann werden wir erkennen, dass viel mehr Segen vorkommen als<br />

Schmerzen. Die Last scheint leichter, wenn wir nach oben schauen, als<br />

wenn wir den Kopf hängen lassen.

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