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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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164 KAPITEL X - Selig sind die Barmherzigen<br />

Mensch, der an die Wichtigkeit seiner Persönlichkeit und an die<br />

Überlegenheit seiner Eigenschaften glaubt, gleichzeitig genügend<br />

Entsagung besitzen, um das Gute an anderen Menschen hervorzubringen,<br />

das ihn in den Schatten stellen könnte, anstatt <strong>des</strong> Schlechten, das ihn<br />

auszeichnen würde? Wenn der Stolz die Quelle vieler schlechter<br />

Angewohnheiten ist, bedeutet er auch die Verneinung vieler Tugenden.<br />

Weil der Stolz als hauptsächliche Behinderung <strong>des</strong> Fortschrittes gilt, hat<br />

Jesus sich eingesetzt, diesen zu bekämpfen.<br />

RICHTET NICHT, DAMIT IHR NICHT GERICHTET WERDET. WER UNTER EUCH OHNE<br />

SÜNDE IST, DER WERFE DEN ERSTEN STEIN<br />

11. Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Denn nach welchem<br />

Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr<br />

meßt, wird euch zugemessen werden. (Matthäus VII, l – 2)<br />

12. Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer brachten eine Frau zu ihm,<br />

be<strong>im</strong> Ehebruch ergriffen, und stellten sie in die Mitte und sprachen zu<br />

ihm: Meister, diese Frau ist auf frischer Tat be<strong>im</strong> Ehebruch ergriffen<br />

worden. Mose aber hat uns <strong>im</strong> Gesetz geboten, solche Frauen zu<br />

steinigen. Was sagst du? Das sagten sie aber, ihn zu versuchen, damit sie<br />

ihn verklagen könnten. Aber Jesus bückte sich und schrieb mit dem<br />

Finger auf die Erde. Als sie nun fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich<br />

auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten<br />

Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. Als sie<br />

aber das hörten, gingen sie weg, einer nach dem andern, die Ältesten<br />

zuerst; und Jesus blieb allein mit der Frau, die in der Mitte stand. Jesus<br />

aber richtete sich auf und fragte sie: Wo sind sie, Frau? Hat dich niemand<br />

verdammt? Sie antwortete: Niemand, Herr. Und Jesus sprach: So<br />

verdamme ich dich auch nicht; geh hin und sündige hinfort nicht mehr.<br />

(Johannes, VIII, 3 - 11)<br />

13. „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.“<br />

sagte Jesus. Dieser Grundsatz macht aus der Nachsicht eine Pflicht, denn es<br />

gibt niemanden, der sie nicht für sich selbst benötigt. Sie lehrt uns, dass<br />

wir den anderen nicht strenger verurteilen sollen, als wir uns selbst<br />

verurteilen und auch nicht den anderen richten, für das, was wir bei uns

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