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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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KAPITEL XVII -<br />

SEID VOLLKOMMEN<br />

Charakteristika der Vollkommenheit - Der gütige Mensch - Die guten<br />

Spiritisten - Das Gleichnis von der Saat<br />

Unterweisungen der Geistigen Welt: Die Pflicht - Die Tugend - Vorgesetzte<br />

und Untergebene - Der Mensch in der Welt – Sorge tragen für Körper und<br />

Geist<br />

CHARAKTERISTIKA DER VOLLKOMMENHEIT<br />

1. Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde und bittet für die, die euch<br />

verfolgen, denn wenn ihr liebet, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn<br />

haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? Und wenn ihr nur zu euren<br />

Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch<br />

die Heiden? Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater <strong>im</strong> H<strong>im</strong>mel<br />

vollkommen ist. (Matthäus V, 44 - 48)<br />

2. Wenn wir annehmen, dass Gott die unendliche Vollkommenheit über<br />

allem ist, würde die Max<strong>im</strong>e „vollkommen sein, wie euer Vater <strong>im</strong> H<strong>im</strong>mel<br />

vollkommen ist” wortwörtlich betrachtet, die Möglichkeit beinhalten, die<br />

absolute Vollkommenheit zu erlangen. Wenn den Geschöpfen die<br />

Möglichkeit gegeben wäre, genauso vollkommen wie der Schöpfer selbst zu<br />

sein, wären sie ihm gleich, was unzulässig ist. Die Menschen, zu denen<br />

Jesus sprach, hätten aber diese feine Nuance nicht verstanden. Er hat sich<br />

darum beschränkt, ihnen ein Modell zu zeigen und ihnen zu raten, sich<br />

darum zu bemühen, dieses Ziel zu erreichen.<br />

Es ist also notwendig, diese Worte, als eine relative Vollkommenheit zu<br />

verstehen, welche die Menschheit in der Lage ist, zu erreichen, um sich<br />

damit mehr der Göttlichkeit anzunähern. Wovon handelt diese<br />

Vollkommenheit? Jesus sagte: „Liebet eure Feinde und bittet für die, die<br />

euch verfolgen.“ Damit zeigt er uns, dass das Wesentliche der<br />

Vollkommenheit die Nächstenliebe in ihrer Vielseitigkeit ist, weil sie die<br />

Ausübung von allen Tugenden verlangt.<br />

In der Tat, wenn man sich die Folgen aller Laster anschaut, selbst von den<br />

einfachsten Fehlern, so wird man feststellen, dass nicht ein Einziges dabei<br />

ist, das nicht mehr oder weniger das Gefühl der Nächstenliebe verändert.<br />

Denn sie haben alle ihren Ursprung in dem Egoismus und in dem Stolz, die<br />

beide als Verneinung dieser Nächstenliebe zu betrachten sind. Alles, was

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