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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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53 KAPITEL I - Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz aufzulösen<br />

Seele anbelangte-, hätten nicht verstehen können, dass man Gott anders<br />

anbeten kann als durch Brandopfer und auch nicht verstanden, dass man<br />

dem Feind verzeihen soll. Ihre Intelligenz, bemerkenswert hinsichtlich <strong>des</strong><br />

Materiellen wie auch der Kunst und der Wissenschaft, war moralisch sehr<br />

unterentwickelt. Sie hätte sich unter der Führung einer gänzlich geistigen<br />

Religion nicht bekehren lassen. Für sie war eine halb materielle Darstellung<br />

notwendig, so wie die hebräische Religion sie ihnen angeboten hat. Das<br />

Brandopfer sprach ihre Sinne an, während der Gedanke an Gott ihren Geist<br />

ansprach.<br />

Christus war der Wegbereiter der reinsten und erhabensten Lehre: der<br />

christlichen Moral <strong>des</strong> <strong>Evangelium</strong>s. Diese wird die Welt erneuern, die<br />

Menschen einander näher bringen und sie zu Brüdern machen. Ihr ist es<br />

gegeben, aus allen Herzen, die Mildtätigkeit und die Nächstenliebe<br />

hervorquellen zu lassen und unter allen Menschen ein allgemeines<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl zu schaffen. Mit einem Wort, Christus<br />

bereitete den Weg für jene Moral, welche die Erde umwandeln und aus ihr<br />

eine Wohnung für erhabenere Geister als diejenigen, die sie heute<br />

bewohnen, machen wird. Es ist das Gesetz <strong>des</strong> Fortschrittes, dem die Natur<br />

unterworfen ist, das in Erfüllung geht. Der <strong>Spiritismus</strong> ist dabei der Hebel,<br />

<strong>des</strong>sen sich Gott bedient, um die Menschheit vorwärts zu bringen.<br />

Die Zeit ist gekommen, in der die moralischen Gedanken sich entwickeln<br />

sollen, um die von Gott geplanten Fortschritte zu verwirklichen. Sie sollen<br />

dem gleichen Weg folgen, den die Gedanken der Freiheit gegangen sind, die<br />

ihre Vorläufer sind. Man soll aber nicht glauben, dass diese Entwicklung<br />

ohne Kämpfe verwirklicht wird. Nein, die moralischen Gedanken<br />

benötigen Erschütterungen und Auseinandersetzungen, um die Reife zu<br />

erreichen und um die Aufmerksamkeit der Masse auf sich zu ziehen. Ist das<br />

einmal erreicht, werden die Schönheit und die Heiligkeit der Moral die<br />

Geister rühren und sie werden sich für eine Wissenschaft interessieren, die<br />

ihnen den Schlüssel <strong>des</strong> zukünftigen Lebens gibt und ihnen die Türe der<br />

ewigen Seligkeit öffnet. Moses eröffnete den Weg; Jesus setzte das Werk fort;<br />

der <strong>Spiritismus</strong> wird es vollenden.<br />

(Ein israelischer Geist, Mulhouse, 1861)<br />

10. Eines Tages, in Seiner unerschöpflichen Liebe, erlaubte Gott den<br />

Menschen, zu sehen, wie die Wahrheit die Finsternis durchdringt. Dieser

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