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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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KAPITEL XII - Liebet eure Feinde 189<br />

besser sein will als sein Gegner, muss seine Seele die erhabenere sein,<br />

gütiger und nobler als die <strong>des</strong> anderen.<br />

DIE VERSTORBENEN FEINDE<br />

5. Der Spiritist hat noch weitere Gründe, um nachsichtig mit den Feinden<br />

zu sein. Er weiß, dass die Boshaftigkeit kein Dauerzustand <strong>des</strong> Menschen<br />

ist, sondern dass sie durch momentane Fehler hervorgerufen wird. Und<br />

genauso wie ein Kind seine Fehler verbessert, wird der böswillige Mensch<br />

eines Tages seine Fehler anerkennen und sich in einen guten Menschen<br />

verwandeln.<br />

Als Spiritist weiß man auch, dass der Tod jemanden nur von der<br />

materiellen Präsenz seines Fein<strong>des</strong> befreien kann und dass dieser ihn mit<br />

seinem Hass verfolgen kann, auch nachdem er die Erde verlassen hat. So<br />

erfüllt sich die mörderische Rache nicht tatsächlich. Im Gegenteil, sie<br />

verursacht nur noch mehr Ärger, der von einer Existenz in die andere<br />

übergeht. Es war die Pflicht <strong>des</strong> <strong>Spiritismus</strong> durch Erfahrungen und durch<br />

das Gesetz, das die Verbindung der sichtbaren zu der unsichtbaren Welt<br />

best<strong>im</strong>mt, zu beweisen, dass die Aussage: „Den Hass mit Blut vernichten.“<br />

starrsinnig falsch ist. Denn in Wahrheit bindet das Blut den Hass bis über<br />

das Grab hinaus. Der <strong>Spiritismus</strong> hatte daher einen guten Grund und einen<br />

praktischen Nutzen für die Bedeutung der Verzeihung und für das<br />

erhabene Gebot Christi: „Liebet eure Feinde!“ zu bringen. Es gibt kein so<br />

verhärtetes Herz, das, selbst gegen seinen Willen, nicht durch gute Taten<br />

empfindsam wird. Das gute Verhalten gibt zumin<strong>des</strong>t keinen Anlass für<br />

Vergeltungsmaßnahmen und damit kann ein Feind in einen Freund<br />

verwandelt werden, vor oder nach dem Tod. Mit dem schlechten Handeln<br />

ärgert der Mensch seinen Feind. Das stellt ein Instrument der Gerechtigkeit Gottes<br />

dar, die sich davon bedient, um denjenigen zu bestrafen, der nicht verziehen hat.<br />

6. Wir können infolge<strong>des</strong>sen Feinde unter den Lebenden und unter denen in<br />

der Geistigen Welt haben. Die Feinde aus der unsichtbaren Welt zeigen ihre<br />

Böswilligkeit durch Besessenheit und durch Unterjochung, von denen viele<br />

betroffen sind. Sie stellen eine Art von Prüfungen <strong>des</strong> Lebens dar. Diese<br />

Prüfungen, wie alle anderen, fördern den Fortschritt und sollten mit Demut<br />

akzeptiert werden, als Konsequenz <strong>des</strong> niedrigen Entwicklungsniveaus<br />

unseres Erdballs. Wenn keine böswilligen Menschen auf der Erde existieren

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