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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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EINLEITUNG 35<br />

Andererseits listet dieser Ausschnitt auf: die Lehre der Präexistenz 22 der<br />

Seele; die unbest<strong>im</strong>mte Intuition, welche die Seele aus einer von ihr<br />

ersehnten anderen Welt bewahrt; die Lehre <strong>des</strong> Weiterlebens der Seele<br />

nach dem Tode; ihr Übergang aus der geistigen Welt, um sich zu<br />

inkarnieren und ihre Rückkehr in dieselbe Welt nach dem Tode. Hier ist<br />

schließlich der Ursprung der Lehre der gefallenen Engel zu finden. 23<br />

II - Die Seele kann sich verirren und betrübt sein, wenn sie sich <strong>des</strong> Körpers<br />

bedient, um manche Sachen zu betrachten. Sie kommt in Schwindel, als ob<br />

sie berauscht wäre, weil sie sich an Sachen bindet, die von Natur aus<br />

veränderlich sind. Wenn sie andernfalls ihr Wesen selbst betrachtet, richtet<br />

sie sich auf das, was rein, ewig und unsterblich ist. Da sie diese Natur besitzt,<br />

bleibt sie an diesen Zustand gebunden, solange sie es kann. Ihre Irrläufe<br />

finden dann ein Ende, denn sie steht in Verbindung mit dem<br />

Unveränderlichen. Diesen Zustand der Seele nennt man dann den Zustand<br />

der Weisheit. 24<br />

Der Mensch täuscht sich dann selbst, wenn er die Sachen voreilig von der<br />

materiellen Sicht aus betrachtet. Man muss sie von oben betrachten, d. h.<br />

aus dem spirituellen Gesichtspunkt, um sie genau zu durchschauen.<br />

Derjenige, der die wahre Weisheit besitzt, muss Körper von Seele trennen,<br />

um mit den Geistigen Augen sehen zu können. Das lehrt auch der<br />

<strong>Spiritismus</strong>. (siehe Kap. II, Abs. 5, Die Sichtweise, S. 59)<br />

III - Solange wir unseren Körper haben und die Seele in dieses Verderbnis<br />

eingetaucht ist, werden wir nie das Objekt unserer Wünsche besitzen,<br />

nämlich die Wahrheit. In der Tat erweckt der Körper tausende Hindernisse<br />

in uns bedingt durch die Sorgen, die wir haben. Außerdem weckt er in uns<br />

das Verlangen, die Begierde, die Ängste, tausende Hirngespinste und<br />

22<br />

Hierzu bedeutet <strong>im</strong> spiritistischen Sinne unsere „Existenz“ jede „Inkarnation“ <strong>des</strong> Geistes<br />

in der Materie. Des Weiteren ist die „Präexistenz“ unsere letzte Inkarnation und das Leben<br />

besteht aus mehreren (Re-)Inkarnationen, aus einem ewigen Seelenleben;<br />

(Anmerkung <strong>des</strong> Herausgebers)<br />

23<br />

Der Ursprung dieser Lehre geht auf den Glauben zurück, dass wir <strong>im</strong>mer wieder Fehltritte<br />

machen, d. h. öfters bei der Anwendung unseres freien Willens fallen, obwohl wir die<br />

Reinheit Gottes in uns besitzen. Sie wurde jedoch mystifiziert (der Gefallene Engel) und<br />

geändert, besonders <strong>im</strong> Mittelalter; (Anmerkung <strong>des</strong> Herausgebers)<br />

24<br />

Platons Phaidon, 79c-d; (Anmerkung <strong>des</strong> Herausgebers)

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