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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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KAPITEL XVII - Seid vollkommen 262<br />

die eigene Persönlichkeit überwertig werden lässt, zerstört oder schwächt<br />

zumin<strong>des</strong>t die Elemente der wahren Nächstenliebe: das Wohlwollen, die<br />

Nachsicht, die Entsagung und die Hingabe. Die Liebe zu den Nächsten bis<br />

hin zu der Liebe zu den Feinden lässt sich mit keinem Fehler in Verbindung<br />

bringen, der gegen das Prinzip der Nächstenliebe ist. Diese Liebe ist<br />

<strong>des</strong>wegen <strong>im</strong>mer ein Anzeichen mehr oder weniger großer moralischen<br />

Überlegenheit. Daraus ergibt sich, dass die Stufe der Vollkommenheit in<br />

direktem Zusammenhang mit dem Ausmaß jener Liebe steht. Jesus sagte<br />

<strong>des</strong>halb, nachdem er seinen Jüngern die Grundsätze der Nächstenliebe in<br />

ihrer vollkommensten Form erläutert hatte: Seid vollkommen, wie euer<br />

h<strong>im</strong>mlischer Vater vollkommen ist.<br />

DER GÜTIGE MENSCH<br />

3. Der wahre gütige Mensch ist derjenige, der das Gesetz der Gerechtigkeit,<br />

der Liebe und der Nächstenliebe in seiner höchsten Reinheit, praktiziert.<br />

Derjenige, der sein Gewissen über seine eigenen Taten befragt und sich<br />

selbst fragt: Ob er nicht dieses Gesetz verletzt hat; nichts Böses getan hat;<br />

ob er alle Wohltaten vollbracht hat, die er in der Lage zu vollbringen war;<br />

ob er absichtlich eine Möglichkeit verpasst hat, in der er hätte nützlich sein<br />

können; ob sich niemand über sein Verhalten beschweren kann und<br />

letztendlich die Frage, ob er den anderen all das getan hat, was er sich<br />

selbst wünsche, dass es ihm angetan wird.<br />

Er vertraut Gott in Seiner Güte, in Seiner Gerechtigkeit und in Seiner<br />

Weisheit. Er weiß, dass nichts ohne Seine Einwilligung geschieht und fügt<br />

sich Seinem Willen.<br />

Er glaubt an die Zukunft und stellt <strong>des</strong>wegen die spirituelle Güte über alle<br />

irdischen Güter.<br />

Er anerkennt, dass alle Schicksalsschläge <strong>des</strong> Lebens, alle Leiden und alle<br />

Enttäuschungen, Prüfungen oder Abbüßungen sind und akzeptiert sie,<br />

ohne sich zu beschweren.<br />

Durchdrungen vom Gefühl der Mildtätigkeit und der Liebe, tut er Gutes,<br />

<strong>des</strong> Guten wegen, ohne Belohnung zu erwarten. Er erwidert dem Bösen das<br />

Gute, übern<strong>im</strong>mt die Verteidigung <strong>des</strong> Schwachen gegen den Starken und<br />

opfert <strong>im</strong>mer sein Interesse der Gerechtigkeit.

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