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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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40 EINLEITUNG<br />

dem Satz aus: „Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete<br />

die andere auch dar.” (siehe Kap. XII, Abs. 7 und 8, S. 190)<br />

XI - Von zwei Aussagen eine: Entweder ist der Tod die absolute Zerstörung<br />

oder der Übergang der Seele in einen anderen Ort. Wenn alles erlöschen<br />

wäre, würde der Tod eine dieser seltsamen Nächte sein, die wir ohne Traum<br />

und ohne irgendwelches Bewusstsein unserer selbst erleben. Aber wenn der<br />

Tod nur ein Wohnungswechsel ist, d. h. der Übergang in einen anderen Ort,<br />

an dem die Toten sich versammeln, was für ein Glück wäre es, denjenigen<br />

dort zu begegnen, die wir früher kannten! Meine größte Freude wäre, die<br />

Bewohner dieses Wohnungsortes aus nächster Nähe zu untersuchen. Ich<br />

würde versuchen, auch dort wie hier, diejenigen zu unterscheiden, die weise<br />

sind von denjenigen, die angeben, weise zu sein und es nicht sind. Aber es ist<br />

an der Zeit, dass wir uns trennen, ich um zu sterben und ihr um zu leben.<br />

(Sokrates zu seinen Richtern) 39<br />

Nach Sokrates' Auffassung werden sich die Menschen, die auf der Erde<br />

gelebt haben, nach dem Tod wieder treffen und sich wieder erkennen. Der<br />

<strong>Spiritismus</strong> zeigt uns auch, dass die gegenseitigen früheren Beziehungen<br />

zwischen ihnen in der Weise weiter bestehen, dass der Tod weder eine<br />

Unterbrechung noch das Aufhören <strong>des</strong> Lebens ist, sondern eine<br />

Verwandlung ist, ohne Unterbrechung.<br />

Angenommen Sokrates und Platon hätten die Lehre gekannt, die Christus<br />

fünf Jahrhunderte später verkündet hat und welche die Geistwesen<br />

gegenwärtig verkünden, sie hätten auch nichts anderes gesagt. Es gibt hier<br />

nichts Außergewöhnliches, wenn man in Betracht zieht, dass die großen<br />

Wahrheiten ewig sind und dass die entwickelten Geistwesen sie schon<br />

gekannt haben, bevor sie auf die Erde kamen und diese Wahrheiten<br />

mitbrachten. Und dass Sokrates, Platon und weitere große Philosophen<br />

ihrer Zeit, wohl später unter diejenigen eingereiht werden konnten, die<br />

Christus in seiner göttlichen Mission unterstützten. Sie wurden <strong>des</strong>wegen<br />

auserwählt, weil sie mehr als die anderen das Verständnis seiner<br />

erhabenen Lehre besaßen. Sie befinden sich schließlich heute unter den<br />

beauftragten Geistwesen, welche die Menschen dieselben Wahrheiten<br />

weiterhin lehren.<br />

39<br />

Platons Apologie, 40c-41b, 42a; (Anmerkung <strong>des</strong> Herausgebers)

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