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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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KAPITEL XVI - Man kann nicht Gott und dem Mammon dienen 249<br />

machen, derart, dass die Tat <strong>des</strong> Guten das Ergebnis seiner eigenen<br />

Bemühungen und seines eigenen Willens sei. Der Mensch soll weder zum<br />

Guten noch zum Schlechten zwangsweise geführt werden. Er wäre sonst<br />

nur ein passives und unverantwortliches Instrument wie die Tiere. Der<br />

Reichtum ist somit ein Mittel, um den Menschen moralisch zu prüfen. Er ist<br />

aber auch gleichzeitig ein mächtiges Mittel, um für den Fortschritt tätig zu<br />

sein. So will Gott nicht, dass dieser Reichtum zu lange unergiebig bleibt.<br />

Deswegen verschiebt Er ihn ununterbrochen. Jeder soll ihn besitzen, um sich in<br />

seiner Anwendung zu üben und zu zeigen, wie er ihn zu nutzen gedenkt.<br />

Und da es dennoch materiell unmöglich ist, dass alle den Reichtum<br />

gleichzeitig besitzen, - was dazu führen würde, dass niemand mehr<br />

arbeiten würde und die Verbesserung der Erde beeinträchtigt wäre - besitzt<br />

ihn jeder jeweils zu seiner Zeit. Wer ihn heute nicht hat, hatte ihn schon oder<br />

wird ihn in anderer Existenz haben. Wer ihn heute besitzt, wird ihn<br />

Morgen vielleicht nicht mehr haben. Demnach gibt es Reiche und Arme,<br />

weil Gott, Der gerecht ist, beabsichtigt, dass jeder zu seiner Zeit arbeite. Die<br />

Armut ist für diejenigen, die leiden, eine Prüfung der Geduld und der<br />

Schicksalsergebenheit und der Reichtum ist für andere die Prüfung der<br />

Nächstenliebe und der Entsagung.<br />

Man beklagt sich mit Recht über den schlechten Nutzen, den manchen<br />

Menschen aus ihren Reichtümern ziehen, über die niederen Leidenschaften,<br />

welche die Gier verursacht und man fragt sich, ob Gott gerecht ist, solchen<br />

Menschen den Reichtum zu überlassen. Es ist wahr, dass, wenn der<br />

Mensch nur eine einzige Existenz hätte, nichts eine solche vergleichbare<br />

Verteilung der irdischen Güter rechtfertigen würde. Richten wir jedoch<br />

unseren Blick nicht nur auf das momentane Leben, sondern andererseits<br />

auf die Gesamtheit der Existenzen, dann stellen wir fest, dass sich alles mit<br />

Gerechtigkeit ausbalanciert. Der Arme hat also keinen Grund mehr, die<br />

Vorsehung zu verurteilen und auch nicht, den Reichen zu beneiden und die<br />

Reichen haben noch wenige Gründe zu prahlen mit dem, was sie besitzen.<br />

Wenn sie diese Reichtümer missbrauchen, werden sie nicht durch<br />

aufgezwungene Verordnungen oder Gesetze das Übel wieder gutmachen.<br />

Die Gesetze können momentan das Äußere verändern, sie erreichen aber<br />

die Veränderung <strong>im</strong> Herzen nicht. Deswegen wirken sie sich nur für kurze<br />

Zeit aus und es folgt ihnen fast <strong>im</strong>mer eine noch unkontrolliertere Reaktion.<br />

Der Ursprung <strong>des</strong> Übels liegt in dem Egoismus und dem Stolz verankert.

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