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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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KAPITEL XXIV - Nicht das <strong>Licht</strong> unter den Scheffel stellen 336<br />

überlässt es ihm, diese nach seinem freien Willen zu gebrauchen. Der<br />

Missbrauch davon bleibt jedoch für ihn nicht ohne Bestrafung.<br />

Wenn die Fähigkeit, sich mit den Geistern in Verbindung zu setzen, nur<br />

den würdigsten Menschen gegeben wäre, wer könnte diese in Anspruch<br />

nehmen? Wo wäre, außerdem, die Grenze der Würde und der<br />

Würdelosigkeit? Die Mediumschaft wird ohne Unterscheidung gegeben,<br />

damit die Geistwesen das <strong>Licht</strong> an allen Ecken bringen können, zu allen<br />

gesellschaftlichen Schichten, zu den Armen wie zu den Reichen; zu den<br />

Weisen, um sie <strong>im</strong> Guten zu stärken; und zu den Lasterhaften, um sie zu<br />

verbessern. Sind nicht diese Letzten, die Kranken, die den Arzt benötigen?<br />

Warum soll Gott, Der nicht den Untergang der Lasterhaften will, ihnen die<br />

Hilfe entziehen, die sie aus dem Schlamm ziehen könnte? Die guten Geister<br />

kommen ihnen zu Hilfe. Und die lasterhaften Menschen sind mehr<br />

beeindruckt, wenn sie die guten Ratschläge der Geister aus nächster Nähe<br />

bekommen, als wenn sie diese auf indirektem Wege erhalten würden. Gott,<br />

in Seiner Güte, um den Menschen die Arbeit zu ersparen, das <strong>Licht</strong> weit<br />

entfernt zu suchen, gibt ihnen dieses in die Hände. Trägt der Mensch nicht<br />

eine noch größere Verantwortung, wenn er dieses <strong>Licht</strong> verachtet? Kann er<br />

sich mit Unwissenheit entschuldigen, wenn er selbst seine eigene<br />

Verurteilung mit seinen Händen geschrieben, mit seinen Augen gesehen,<br />

mit seinen Ohren gehört und mit dem eigenen Mund ausgesprochen hat?<br />

Wenn er diese Chance nicht nutzt, wird er mit dem Verlust oder mit der<br />

Perversion seiner Fähigkeit bestraft. Die böswilligen Geister bedienen sich,<br />

in diesem Fall, von seiner Fähigkeit, um ihn zu besetzen und zu täuschen.<br />

Trotzdem bleiben ihm die tatsächlichen Leiden nicht erspart, welche die<br />

Göttlichkeit seinen unwürdigen Dienern und den durch Stolz und<br />

Egoismus verhärteten Herzen widerfahren lässt.<br />

Die Mediumschaft bringt notwendigerweise nicht den Verkehr mit<br />

erhabenen Geistern mit sich. Sie ist nur eine Fähigkeit, die den Geistern<br />

allgemein als ein mehr oder weniger gefügiges Instrument dient. Ein gutes<br />

Medium ist demzufolge nicht dasjenige, das mit den Geistern leicht<br />

kommuniziert, sondern dasjenige, das von den guten Geistern<br />

eingenommen wird und nur von ihnen die Hilfe erhält. Es ist nur in diesem<br />

Sinne, dass die Vorzüglichkeit der moralischen Eigenschaften eines<br />

Mediums, einen entscheidenden Einfluss auf die Mediumschaft ausübt.

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