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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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82 KAPITEL IV - Keiner kann das Reich Gottes sehen, wenn er nicht wiedergeboren<br />

wird<br />

Wenn der Mensch tot ist, lebt er <strong>im</strong>mer; wenn die Tage meiner irdischen<br />

Existenz zu Ende gehen, werde ich warten, denn zu ihr werde ich<br />

zurückkehren. (Hiob, XIV, 10, 14 - Version der griechischen Kirche) 73<br />

15. In diesen drei Versionen ist das Prinzip der Pluralität der Existenzen<br />

deutlich ausgedrückt. Man kann nicht annehmen, dass Hiob über die<br />

Erneuerung durch das Taufwasser hätte sprechen wollen, das er gewiss<br />

nicht kannte. „Einmal gestorben, könnte der Mensch wieder lebendig werden?“<br />

Der Gedanke, einmal zu sterben und wiedergeboren zu werden, bedeutet:<br />

sterben und mehrmals wiedergeboren werden. Die Version der<br />

griechischen Kirche drückt das, falls möglich, noch deutlicher aus: „Wenn<br />

die Tage meiner irdischen Existenz zu Ende gehen, werde ich warten, denn<br />

zu ihr werde ich zurückkehren.“, d. h.: Ich werde zu der irdischen Existenz<br />

zurückkehren. Das ist genauso deutlich, wie wenn man sagen würde: „Ich<br />

gehe aus meinem Haus, aber ich werde zu ihm zurückkehren.“<br />

„In diesem Kampf, in dem ich mich alle Tage meines Lebens befinde,<br />

erwarte ich, dass meine Veränderung kommt.“ Hiob wollte<br />

selbstverständlich den Kampf, den er gegen das Elend <strong>des</strong> Lebens aushielt,<br />

erwähnen. Er wartet auf seine Veränderung, in kurzen Worten, er ergibt<br />

sich in das Schicksal. Die griechische Version <strong>des</strong>„... werde ich warten“<br />

scheint auf eine neue Existenz hinzudeuten: „Wenn die Tage meiner<br />

irdischen Existenz zu Ende gehen, werde ich warten, denn zu ihr werde ich<br />

zurückkehren.“ Hiob scheint sich vorzustellen, nach dem Tod in einer<br />

Zwischenzeit zu sein, die eine Existenz von der anderen trennt und sagt,<br />

dass er dort auf den Moment seiner Rückkehr warten wird.<br />

16. Es ist daher nicht zu bezweifeln, dass das Prinzip der Reinkarnation<br />

unter dem Namen „Auferstehung“ eine der Hauptmax<strong>im</strong>en der Juden war.<br />

Jesus und die Propheten haben dies in einer förmlichen Art und Weise<br />

bestätigt. Man kann daraus schließen: Die Reinkarnation zu verneinen<br />

bedeutet die Worte Christus zu verneinen. Diese Aussage wird dann ihren<br />

73<br />

„Stirbt aber ein Mann, so ist er dahin; kommt ein Mensch um - wo ist er? (...)Meinst du,<br />

ein toter Mensch wird wieder leben? Alle Tage meines Dienstes wollte ich harren, bis<br />

meine Ablösung kommt.“ - Nach der Übersetzung Martin Luthers; (Anmerkung <strong>des</strong><br />

Übersetzers)

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