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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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151 KAPITEL VIII - Selig sind, die reinen Herzens sind<br />

O ja! Selig ist der Sehbehinderte, der mit Gott leben will. Noch glücklicher<br />

als ihr, die ihr hier seid, fühlt er das Glück und kann es berühren. Er sieht<br />

die Seelen und kann mit ihnen in die spirituelle Sphäre eindringen, was<br />

nicht einmal den Auserwählten von euerer Erde zu erblicken gelingt. Die<br />

geöffneten Augen sind <strong>im</strong>mer in der Lage die Seele zu Fall zu bringen. Die<br />

geschlossenen Augen dagegen können ihr <strong>im</strong>mer verhelfen, sich zu Gott zu<br />

erheben. Glaubt mir, meine guten und lieben Freunde, die Blindheit <strong>des</strong><br />

Auges ist fast <strong>im</strong>mer das wahre <strong>Licht</strong> <strong>des</strong> Herzens, während das Sehen oft<br />

der finstere Engel ist, der zum Tode führt.<br />

Und jetzt ein paar Worte für dich, mein armer Leidender: Hoffe und habe<br />

Mut! Wenn ich dir sagen würde: Meine Tochter, deine Augen werden sich<br />

öffnen, wür<strong>des</strong>t du froh sein! Aber wer weiß, ob diese Freude dich nicht in<br />

das Verderben stürzen würde? Habe Vertrauen zu dem guten Gott, der das<br />

Glück gemacht hat und die Traurigkeit zulässt. Ich werde für dich alles tun,<br />

was in meiner Macht steht, aber von deiner Seite - bete - und vor allem<br />

denke darüber nach, was ich dir gesagt habe.<br />

Bevor ich gehe, gesegnet seid ihr alle, die hier versammelt sind.<br />

(Vianney, Pfarrer von Ars, Paris, 1863)<br />

21. Bemerkung: Wenn ein Kummer nicht die Folge einer Handlung in der<br />

Gegenwart ist, ist es notwendig, die Ursache <strong>im</strong> vorigen Leben zu suchen.<br />

Dieses, was wir den Eigensinn <strong>des</strong> Lebens nennen, ist nicht mehr und nicht<br />

weniger als die Gerechtigkeit Gottes. Er verurteilt nicht mit willkürlichen<br />

Bestrafungen, denn Er will bewirken, dass zwischen Fehler und Strafe eine<br />

Wechselbeziehung entsteht. Auch wenn Er in Seiner Güte auf unsere<br />

vergangenen Taten einen Schleier wirft, so zeigt Er uns doch den Weg,<br />

indem Er sagt: „Denn wer das Schwert n<strong>im</strong>mt, der soll durchs Schwert<br />

umkommen.“ Worte, die man so übersetzen kann: „Wir werden <strong>im</strong>mer mit<br />

dem bestraft, was wir selbst falsch gemacht haben.“ Wenn aber jemand<br />

das Leid hat, blind zu sein, heißt es, dass sein Augenlicht die Ursache für<br />

den Verfall war. Oder vielleicht hat er die Blindheit eines anderen<br />

Menschen verursacht. Es ist auch möglich, dass jemand durch zu viel<br />

Arbeit, die jener ihm auferlegt hat, oder als Folge schlechter Behandlungen<br />

und Rücksichtslosigkeiten blind wurde und jetzt unter dem Gesetz der<br />

Ursache und Wirkung leidet. Er selbst hat in seiner Reue um diese Prüfung

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