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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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KAPITEL XIX - Der Glaube versetzt Berge 291<br />

unerschütterlich bleibt. Denn unerschütterlicher Glaube ist nur solcher, der sich der<br />

Vernunft in allen menschlichen Zeiten gegenüberstellt.<br />

Zu diesem Ergebnis führt der <strong>Spiritismus</strong>, der, <strong>im</strong>mer dann wenn er<br />

keinen systematischen und interessierten Widerstand findet, über die<br />

Ungläubigkeit triumphiert.<br />

DAS GLEICHNIS VOM VERDORRTEN FEIGENBAUM<br />

8. Und am nächsten Tag, als sie von Bethanien weggingen, hungerte ihn.<br />

Und er sah einen Feigenbaum von ferne, der Blätter hatte; da ging er hin,<br />

ob er etwas darauf fände. Und als er zu ihm kam, fand er nichts als<br />

Blätter; denn es war nicht die Zeit für Feigen. Da fing Jesus an und sprach<br />

zu ihm: Nun esse niemand mehr eine Frucht von dir in Ewigkeit! Und seine<br />

Jünger hörten das. (...) Und als sie am Morgen an dem Feigenbaum<br />

vorbeigingen, sahen sie, daß er verdorrt war bis zur Wurzel. Und Petrus<br />

dachte daran und sprach zu ihm: Rabbi, sieh, der Feigenbaum, den du<br />

verflucht hast, ist verdorrt. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen:<br />

Habt Glauben an Gott! Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berge<br />

spräche: Heb dich und wirf dich ins Meer! und zweifelte nicht in seinem<br />

Herzen, sondern glaubte, daß geschehen werde, was er sagt, so wird's<br />

ihm geschehen. (Markus XI, 12 - 14 und 20 – 23)<br />

9. Der verdorrte Feigenbaum ist das Symbol der Menschen, die nur dem<br />

Schein nach gut sind, aber in Wirklichkeit nichts Gutes produzieren. Er<br />

symbolisiert den Redner, der mehr Glanz als Festigkeit besitzt, <strong>des</strong>sen<br />

Worte einen oberflächlichen Firnis haben, so dass sie schön zum Hören<br />

sind, aber sie offenbaren nichts Wesentliches für das Herz, wenn man sie<br />

erforscht. Man fragt sich, nachdem man sie gehört hat, welchen Nutzen<br />

diese Worte haben.<br />

Dieser Baum symbolisiert auch alle Menschen, welche die Mittel haben,<br />

um nützlich zu sein, es aber nicht sind. Und er symbolisiert auch alle<br />

Utopien und alle leeren Systeme - alle Lehren ohne eine solide Grundlage.<br />

Was da am meisten fehlt, ist der wahre Glaube, der erzeugende Glaube; der<br />

Glaube, der das Herz bewegt; in einem Wort: der Glaube, der Berge<br />

versetzt. Es sind dicht belaubte Bäume, die aber keine Früchte tragen.<br />

Daher verurteilt Jesus sie zur Unfruchtbarkeit, denn der Tag wird kommen,

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