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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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KAPITEL XXVIII - Sammlung spiritistischer Gebete 394<br />

unermesslichen Weite ergriffen. Bei dem Menschen, der <strong>im</strong> Gegenteil all<br />

seine Sorge auf die materiellen Sachen konzentriert, sind diese Bindungen<br />

zäher. Die Trennung von dem Körper ist beschwerlich und schmerzhaft, das<br />

Erwachen in der Geistigen Welt ist dann voller Verwirrung und<br />

Seelenangst.<br />

41. GEBET - Mein Gott, ich glaube an Dich und an Deine unendliche Güte!<br />

Deswegen kann ich nicht daran glauben, dass Du den Menschen die<br />

Intelligenz, die ihn Dich erkennen lässt und die Hoffnung auf die Zukunft,<br />

gegeben hast, um ihn dann in das Nichts versenken zu lassen.<br />

Ich glaube, dass mein Körper nur die vergängliche Hülle meiner Seele ist<br />

und wenn mein irdisches Leben zu Ende geht, ich in der Welt der Geister<br />

erwachen werde.<br />

Gott, Allmächtiger, ich spüre, dass sich die Bänder, die meine Seele an<br />

meinen Körper binden, zerbrechen und ich bald die Taten meines von mir<br />

entgleitenden Lebens werde abrechnen müssen.<br />

Die Folgen meiner guten und schlechten Taten werde ich tragen. Dort wird<br />

es weder Täuschungen noch mögliche Ausreden mehr geben. Vor mir wird<br />

sich meine ganze Vergangenheit abrollen und ich werde nach meinen<br />

Werken beurteilt.<br />

Nichts werde ich von den Gütern der Erde mitnehmen. Ehrungen,<br />

Reichtümer, Freude der Eitelkeit oder <strong>des</strong> Stolzes, alles nun, das sich an den<br />

Körper bindet, wird schließlich auf dieser Welt bleiben. Keine dieser Sachen<br />

wird mich begleiten und in der Geistigen Welt werden sie mir auch nicht<br />

nützlich sein. Ich werde nur das mit mir nehmen, was der Seele gehört,<br />

d. h., die guten oder die schlechten Eigenschaften, die auf die Waage der<br />

genauen Gerechtigkeit gewogen werden. Und ich werde um so strenger zur<br />

Verantwortung gebeten, je höher meine Stellung auf der Erde mir die<br />

Möglichkeit gegeben hat, das Gute zu tun und ich es nicht tat.<br />

(siehe Kap. XVI, Abs. 9, Das wahre Besitztum, S. 250)<br />

Gott der Barmherzigkeit, möge meine Reue bis zu Dir kommen! Gib mir<br />

den Schutz Deiner Nachsicht!<br />

Wenn Du mein irdisches Dasein verlängern möchtest, möge ich diese Zeit,<br />

wie es mir gelingt, nutzen, um das von mir getane Übel wieder<br />

gutzumachen. Wenn meine Stunde dennoch ohne mögliche Verzögerung<br />

gekommen ist, nehme ich den tröstenden Gedanken mit, dass es mir

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