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Evangelium im Licht des Spiritismus

Autor: Allan Kardec

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KAPITEL XXIV - Nicht das <strong>Licht</strong> unter den Scheffel stellen 332<br />

<strong>Licht</strong> tatsächlich unter einem Scheffel verbergen. Aus diesem Grund haben<br />

alle Religionen ihre Mysterien gehabt, deren Analyse verboten war.<br />

Während diese Religionen zurückblieben, haben sich Wissenschaft und<br />

Intelligenz dagegen entwickelt und den Schleier dieser Mysterien enthüllt.<br />

Der gewöhnliche, reife Mensch, will bis in die Tiefe der Wahrheit<br />

eindringen und lehnt in seinem Glauben alles ab, das <strong>im</strong> Widerspruch zu<br />

seiner Beobachtung steht.<br />

Es können dann keine absoluten Mysterien weiter existieren und Jesus<br />

sagte zurecht, dass es nichts He<strong>im</strong>liches gibt, das nicht bekannt gegeben<br />

werden soll. Alles, was noch verborgen ist, soll eines Tages offenbart<br />

werden; und was der Mensch auf der Erde noch nicht verstehen kann, soll<br />

ihm nach und nach auf weiterentwickelten Welten kundgegeben werden,<br />

sobald er gereinigt ist. Deshalb befindet er sich auf dieser Welt noch in<br />

einem dichten Nebel.<br />

6. Man fragt sich, welche Vorteile die Menschen aus dieser großen Zahl an<br />

Gleichnissen ziehen könnten, deren Sinn ihnen verborgen blieb? Man stellt<br />

fest, dass, wenn Jesus sich in Gleichnissen geäußert hat, dann nur über<br />

best<strong>im</strong>mte Themen seiner Lehre, die in gewisser Weise abstrakt waren.<br />

Andererseits hat Jesus die Nächstenliebe und die Demut zur Bedingung für<br />

die seelische Rettung gemacht und sprach darüber vollkommen klar,<br />

deutlich und ohne Doppelsinn. So sollte es sein, weil es sich bei diesen um<br />

eine Verhaltensregel gehandelt hat. Es sind Grundsätze, die alle verstehen<br />

sollten, um danach handeln zu können. Das war das Wesentliche für die<br />

unwissende Menschenmasse, zu der er sich zu sagen beschränkte: „... das<br />

müsstet ihr tun, um in das H<strong>im</strong>melreich zu kommen.“ Über andere<br />

Themen hat er seine Gedanken nur seinen Jüngern ausgelegt. Denn sie<br />

waren moralisch und intellektuell weiterentwickelt und Jesus konnte sie in<br />

die Kenntnis abstrakterer Wahrheiten einführen. Deswegen sagte er: „Wer<br />

da hat, dem wird gegeben, daß er die Fülle habe.” (siehe Kap. XVIII, Abs. 15, S. 283)<br />

Er hat sich trotzdem selbst den Jüngern gegenüber bei verschiedenen<br />

Themenschwerpunkten zurückgehalten, deren vollständiges Verständnis<br />

für spätere Zeiten vorbehalten war. Es waren Themen, die sehr<br />

unterschiedliche Interpretationen verursachten. So kamen die<br />

Wissenschaft auf der einer und der <strong>Spiritismus</strong> auf der anderen Seite, um

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