pdf-file, 2.03 Mbyte - Torsten Schütze
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4.2 Separable Quadratmittelprobleme mit Tensorprodukt-Struktur 89<br />
Setzt man hier die Normallösung (4.7b) in das Funktional ein, so erhält man das reduzierte<br />
Glättungsproblem<br />
(4.12) f(t 1 , t 2 ) := 1<br />
2<br />
<br />
<br />
Z 0<br />
0 0<br />
<br />
− P <br />
Z 0<br />
B<br />
õS 1 0 0<br />
<br />
P <br />
B<br />
õS 2<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
2<br />
F<br />
→ min<br />
t 1 ,t 2<br />
mit den Nebenbedingungen (4.9). Die orthogonalen Projektoren sind definiert als<br />
P <br />
B<br />
õS 1 :=<br />
<br />
P <br />
B<br />
õS 2 :=<br />
<br />
B1(τ 1 )<br />
√ µ1S 1 r1 (τ 1 )<br />
B2(τ 2 )<br />
√ µ2S 2 r2 (τ 2 )<br />
<br />
<br />
B1(τ 1 )<br />
√ µ1S 1 r1 (τ 1 )<br />
B2(τ 2 )<br />
√ µ2S 2 r2 (τ 2 )<br />
Unser Ziel für den Rest des Kapitels ist der Nachweis der Äquivalenz zwischen vollständigem<br />
und reduziertem Problem sowie die Entwicklung eines Algorithmus zur Lösung<br />
des reduzierten Problems. Besonders interessiert uns dabei, ob die entstehenden Probleme<br />
zerfallen und wie sich die Techniken aus dem univariaten Fall nutzen lassen. Man beachte,<br />
daß eine vollständige Lokalisierung mittels Tensorprodukt-Splines prinzipbedingt nicht<br />
möglich ist, z. B. kann man Peaks oder diagonal verlaufende Wellenfronten nur schlecht<br />
approximieren. Einen Ausweg aus dieser Situation bieten Splines auf Triangulationen, gekrümmte<br />
Knotenlinien oder die Verwendung von hierarchischen B-Splines [Kra94]. Trotz<br />
dieser Nachteile haben Tensorprodukt-Splines auch heute noch eine weite Verbreitung in<br />
der Praxis (Fahrzeugbau, CAGD-Systeme), da sie einfach zu handhaben und billig zu berechnen<br />
sind, sofern die Knotenlinien einmal bestimmt sind.<br />
Während es im univariaten Fall eine große Auswahl an Algorithmen zur direkten Minimierung<br />
des Quadratmittelfehlers als Funktion der freien Knoten gab, sind uns im bivariaten<br />
Tensorprodukt-Fall keine solchen Algorithmen bekannt. In [Die93] berichtet der Autor lediglich<br />
über einen Algorithmus aus der unveröffentlichten PhD-Thesis [Die79], welcher wie<br />
im Univariaten auf der Lösung eines Barriereproblems mittels CG-Verfahren beruht. Beschränkt<br />
man sich auf das heuristische, adaptive Einfügen von Knotenlinien, so steht der<br />
Algorithmus REGRID aus [Die89] zur Verfügung. Im Fall der Chebyshev-Approximation von<br />
Funktionen wurden in [MNW96] kürzlich erste Ergebnisse erzielt.<br />
4.2 Separable Quadratmittelprobleme mit Tensorprodukt-<br />
Struktur<br />
In diesem Abschnitt lösen wir uns vom Problem der Approximation durch Splines und<br />
betrachten allgemeine Probleme der Form<br />
Vollständiges Problem<br />
(4.13) f(t 1 , t 2 , A) := 1<br />
2 F(t1 , t 2 , A) 2<br />
F<br />
→ min<br />
t 1 ,t 2 ,A<br />
+<br />
+<br />
.<br />
mit F(t 1 , t 2 , A) := Z − B1(t 1 )AB2(t 2 ) T unter den Nebenbedingungen<br />
(4.14) C1t 1 − h 1 ≥ 0, C2t 2 − h 2 ≥ 0.