pdf-file, 2.03 Mbyte - Torsten Schütze
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3.2 Problemformulierung 53<br />
nes mit freien Knoten keine existierenden Verfahren bekannt, welche direkt das Schoenberg-<br />
Funktional oder den Quadratmittelfehler als Funktion der freien Knoten minimieren. Es existiert<br />
lediglich das „heuristische“ Verfahren CONCON aus der FITPACK-Bibliothek [Die87],<br />
bei welchem durch schrittweises Einfügen von Knoten eine „optimale“ Plazierung der Knoten<br />
erreicht wird. Bei den numerischen Tests werden wir unser Verfahren zur Knotenbestimmung<br />
mit dieser adaptiven Strategie vergleichen.<br />
Betrachtet man Algorithmen zur Knotenreduktion bei restringierten Splines, so stehen<br />
etwa Verfahren von Arge et.al. [ADLM90] und Schumaker/Stanley [SS96] zur Auswahl,<br />
letzteres allerdings nur für quadratische Splines.<br />
3.2 Problemformulierung<br />
3.2.1 Glättungsfunktional und Anordnungsnebenbedingungen<br />
Nach den Vorarbeiten im letzten Kapitel können wir das Glättungsfunktional und die Anordnungsnebenbedingungen<br />
an die freien Knoten unmittelbar formulieren.<br />
Für die Splineknoten τ gelte τj < τj+k−q, j = q + 1, . . . , n und r ∈ {0, . . . , q}. Wir<br />
betrachten das Optimierungsproblem<br />
(3.1) f(α, t) := 1<br />
2<br />
<br />
<br />
y<br />
0<br />
<br />
−<br />
B(t)<br />
√ µSr(t)<br />
<br />
<br />
α<br />
<br />
unter den Anordnungsnebenbedingungen an die freien Knoten<br />
(3.2) Ct − h ≥ 0<br />
und weiteren Nebenbedingungen an Ableitungen des Splines.<br />
3.2.2 Nebenbedingungen an Ableitungen<br />
2<br />
→ min<br />
α,t<br />
Eine in der Einleitung formulierte Forderung an die Funktion s war die Formerhaltung. Zu<br />
diesem Zweck drücken wir jetzt Nebenbedingungen an Ableitungen des Splines mittels der<br />
Splineknoten und der Splinekoeffizienten aus.<br />
Die Knotenfolge τ erfülle die Bedingung (2.7). Es gelte p ∈ {0, . . . , q}. Dann existiert<br />
s (p) und besitzt die Matrixdarstellung<br />
s (p) (x) = β T p (x, τ )Dp(τ )α = β T p (x, t)Dp(t)α.<br />
Damit sind wir in der Lage, die Nebenbedingung, welche den „shape“ des Splines charakterisiert,<br />
zu formulieren. Wir betrachten zunächst die Positivitätsforderung an s (p) im ganzen<br />
Intervall [a, b].<br />
Positivitätsforderung an die Ableitung des Splines<br />
(3.3)<br />
s (p) (x) ≥ 0<br />
β T p (x, t)Dp(t)α ≥ 0 ∀x ∈ [tk, tn+1]<br />
Die Nebenbedingung (3.3) an die p-te Ableitung des Splines ergibt zusammen mit der<br />
Anordnungsbedingung (3.2) für die freien Knoten und dem zu minimierenden Funktional<br />
(3.1) ein semiinfinites Optimierungsproblem.