pdf-file, 2.03 Mbyte - Torsten Schütze
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2.2 Problemformulierung 17<br />
Die weiteren Ausführungen gelten für beide Glättungsterme gleichermaßen. Bei der Implementierung<br />
ergeben sich jedoch auf Grund der unterschiedlichen Bandbreite minimale<br />
Unterschiede.<br />
Lemma 2.5 (Vollrangeigenschaft der Systemmatrix, Eindeutigkeit).<br />
Für die Knotenfolge τ gelte τj < τj+k−q, j = q + 1, . . . , n und r ∈ {0, . . . , q}. Falls die<br />
Regularitätsbedingung<br />
(2.11) m ≥ r und µ > 0<br />
erfüllt ist, so hat die Systemmatrix<br />
<br />
Bµ(τ ) :=<br />
B(τ )<br />
√ µSr(τ )<br />
Vollrang n und das Glättungsproblem<br />
<br />
<br />
1 <br />
y<br />
B(t)<br />
2 − √<br />
0 µSr(t)<br />
<br />
∈ R m+n−r,n<br />
<br />
<br />
α<br />
<br />
2<br />
→ min<br />
α∈R n<br />
für jede feste Knotenfolge τ eine eindeutige Lösung αopt(τ ), welche gegeben ist durch<br />
αopt(τ ) :=<br />
<br />
B(τ )<br />
√ µSr(τ )<br />
T <br />
B(τ )<br />
√ µSr(τ )<br />
−1 <br />
B(τ )<br />
√ µSr(τ )<br />
T y<br />
0<br />
Beweis. Die Systemmatrix Bµ ist genau dann spaltenregulär, wenn ker(Bµ) = ker(B) ∩<br />
ker( √ µSr) = 0. Sei α ∈ ker(B), d. h. s(xi) = 0 (i = 1, . . . , m). Sei weiterhin α ∈ ker( √ µSr),<br />
d. h. √ µSrα = 0. Dies gilt genau dann, wenn Srα = 0 bzw. s (r) ≡ 0, da µ > 0 vorausgesetzt<br />
war. Ein Element α ∈ ker(B)∩ker( √ µSr) ist also dadurch charakterisiert, daß ein Polynom<br />
r-ter Ordnung die Daten {xi, 0} (i = 1, . . . , m) interpoliert. Daraus folgt α = 0 im Fall<br />
m ≥ r.<br />
Die Bedingung (2.11) kann unabhängig von der Lage der Daten gesichert werden und<br />
ersetzt gewissermaßen die Schoenberg-Whitney-Bedingung (2.3). Bei praktischen Aufgabenstellungen<br />
ist sie in natürlicher Weise erfüllt (im allgemeinen gilt: Anzahl m der Meßwerte<br />
≫ Ordnung r im Glättungsterm). Die Schoenberg-Whitney-Bedingung läßt sich dagegen<br />
im Laufe des Minimierungsprozesses nur schwer sichern.<br />
2.2.3 Die freien Knoten<br />
Die Splinekoeffizienten α und die Splineknoten τ sollen jetzt so bestimmt werden, daß<br />
das Glättungsfunktional f mit f(α, τ ) = 1<br />
2 F(α, τ )2 minimiert wird. Um eine größere<br />
Flexibilität zu erreichen, beschränken wir uns bei der Optimierung auf eine Teilmenge t<br />
der Knoten τ , die sog. freien Knoten. Diese Option ist hilfreich bei der Approximation<br />
mehrerer Datensätze, welche sich nur in einem kleinen Bereich des Ausgangsintervalls [a, b]<br />
voneinander unterscheiden. In solchen Fällen sollte man nur die Lage der Knoten in diesem<br />
kleinen Bereich optimieren. Außerdem werden wir in den weiteren Ausführungen fordern,<br />
daß die freien Knoten einfach sind. Durch die Betrachtung einer Teilmenge der Knoten kann<br />
man dann a priori feste mehrfache Knoten festlegen, um eine schwächere Glattheitsforderung<br />
an diesen Stellen zu erfüllen.<br />
<br />
.