pdf-file, 2.03 Mbyte - Torsten Schütze
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4.3 Bivariate Tensorprodukt-Splines mit freien Knoten 95<br />
Sei (t 1∗ , t 2∗ ) eine globale Minimumstelle des reduzierten Problems in Ω1 × Ω2 und sei<br />
Aopt (t1∗ , t2∗ ) = B1 (t1∗ ) + Z B2 (t2∗ ) +T . Dann gilt f (t1∗ , t2∗ , Aopt (t1∗ , t2∗ )) = f (t1∗ , t2∗ ).<br />
Angenommen es existieren t1† , t2† , A † mit t1† ∈ Ω1, t2† ∈ Ω2, so daß f t1† , t2† , A † <<br />
f (t1∗ , t2∗ , Aopt (t1∗ , t2∗ )). Für alle (t1 , t2 ) gilt f(t1 , t2 ) ≤ f (t1 , t2 , A), also<br />
f<br />
<br />
t 1† , t 2†<br />
≤ f<br />
<br />
t 1† , t 2† , A †<br />
< f (t 1∗ , t 2∗ , Aopt (t 1∗ , t 2∗ )) = f (t 1∗ , t 2∗ )<br />
im Widerspruch zur Annahme, daß (t 1∗ , t 2∗ ) eine globale Minimumstelle des reduzierten<br />
Problems in Ω1 × Ω2 ist. Folglich ist (t 1∗ , t 2∗ , Aopt (t 1∗ , t 2∗ )) eine globale Minimumstelle des<br />
vollständigen Problems in Ω1 × Ω2.<br />
(ii) Sei (t 1∗ , t 2∗ , A ∗ ) eine globale Minimumstelle des vollständigen Problems für (t 1 , t 2 ) ∈<br />
Ω1×Ω2 und sei Aopt (t 1∗ , t 2∗ ) = B1 (t 1∗ ) + Z B2 (t 2∗ ) + T . Es gilt f (t 1∗ , t 2∗ ) ≤ f (t 1∗ , t 2∗ , A ∗ ).<br />
Nach Definition des reduzierten Funktionals folgt f (t 1∗ , t 2∗ ) = f (t 1∗ , t 2∗ , Aopt (t 1∗ , t 2∗ )) ≤<br />
f (t 1∗ , t 2∗ , A ∗ ). Da (t 1∗ , t 2∗ , A ∗ ) eine globale Minimumstelle ist, gilt das Gleichheitszeichen,<br />
d. h.<br />
f (t 1∗ , t 2∗ ) = f (t 1∗ , t 2∗ , A ∗ ) .<br />
Gibt es ein eindeutiges A ∗ unter allen minimierenden Paaren von f (t 1 , t 2 , A), so muß gelten<br />
A ∗ = Aopt (t 1∗ , t 2∗ ).<br />
Wir nehmen nun an, daß (t 1∗ , t 2∗ ) keine globale Minimumstelle des reduzierten Problems<br />
auf Ω1 × Ω2 ist, d. h. es existiert t1† , t2† ∈ Ω1 × Ω2, so daß f t1† , t2† < f (t1∗ , t2∗ ). Mit<br />
<br />
t1† + <br />
Z t2† + T gilt dann<br />
A † = B1<br />
f<br />
<br />
B2<br />
<br />
t 1† , t 2†<br />
<br />
= f t 1† , t 2† , A †<br />
< f (t 1∗ , t 2∗ ) = f (t 1∗ , t 2∗ , A ∗ )<br />
im Widerspruch zur Voraussetzung, daß (t 1∗ , t 2∗ , A ∗ ) eine globale Minimumstelle des vollständigen<br />
Problems ist.<br />
Aus der Beweisführung erkennt man unmittelbar, daß sich die Aussage des Theorems<br />
auch auf Probleme mit nichtlinearen Gleichheitsnebenbedingungen s 1 (t 1 ) = 0 und s 2 (t 2 ) =<br />
0 übertragen läßt.<br />
Den Herleitungen der Fréchet-Ableitungen entnimmt man, daß sich die von Kaufman<br />
ausgenutzte Struktur auf den bivariaten Fall überträgt.<br />
4.3 Bivariate Tensorprodukt-Splines mit freien Knoten<br />
Nach diesen Vorarbeiten können wir die Reduktionstechnik unmittelbar auf das vollständige<br />
Glättungsproblem (4.11), (4.9) anwenden. Durch Stetigkeitsargumente analog dem univariaten<br />
Fall ohne Nebenbedingungen erhalten wir zunächst<br />
Theorem 4.2 (Existenz einer Lösung des reduzierten Glättungsproblems).<br />
Die Menge der zulässigen Knoten (t 1 , t 2 ) ∈ R l1 × R l2 : C1t 1 − h 1 ≥ 0, C1t 1 − h 1 ≥ 0 sei<br />
nichtleer. Für feste r1 ∈ {0, . . . , q1}, 0 ≤ q1 < k1 und r2 ∈ {0, . . . , q2}, 0 ≤ q2 < k2 gelte:<br />
(V 1) Die Knoten erfüllen die Bedingung τ 1<br />
j1<br />
τ 2<br />
j2+k2−q2 (j2 = q2 + 1, . . . , n2).<br />
< τ 1<br />
j1+k1−q1 (j1 = q1 + 1, . . . , n1) und τ 2<br />
j2 <<br />
(V 2) Die Regularitätsbedingung m1 ≥ r1, µ1 > 0 und m2 ≥ r2, µ2 > 0 ist erfüllt.