pdf-file, 2.03 Mbyte - Torsten Schütze
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Kapitel 3<br />
Univariate Splines mit<br />
Ungleichheitsnebenbedingungen an<br />
Ableitungen<br />
3.1 Einleitung<br />
In diesem Kapitel untersuchen wir erneut die Approximation fehlerbehafteter Meßwerte<br />
yi = g(xi) + ɛi (i = 1, . . . , m) einer unbekannten glatten Funktion g ∈ W q<br />
2 [a, b]. Diese<br />
Meßwerte wollen wir in bewährter Weise durch einen Spline s ∈ Sk,τ approximieren, dessen<br />
Parameter durch Minimierung des Schoenberg-Funktionals<br />
m 1<br />
[yi − s(xi)]<br />
2<br />
2 + µ 1<br />
b <br />
s<br />
2<br />
(r) 2 (x) dx<br />
i=1<br />
bestimmt werden.<br />
In Erweiterung der Problemstellung aus Kapitel 2 seien jetzt zusätzliche Informationen<br />
über die Form der Funktion g bekannt, z.B. g (p) (x) ≥ 0 für alle x ∈ [a, b] mit einer vorgegebenen<br />
Ableitungsordnung p ∈ {0, . . . , q}. Später werden wir noch allgemeinere Nebenbedingungen<br />
an Ableitungen zulassen. Es sollen sich also bestimmte geometrische Eigenschaften<br />
der Funktion g auf die Approximation s übertragen.<br />
Die formerhaltende Approximation ist von großer praktischer Bedeutung: In einigen Anwendungen<br />
führt erst die Einhaltung bestimmter Nebenbedingungen zu physikalisch oder<br />
technisch sinnvollen Lösungen (nichtnegative Drücke, monoton wachsende Konzentrationen<br />
bei einem chemischen Prozeß usw.), in anderen Anwendungen können Restriktionen an<br />
Ableitungen zur Vermeidung unerwünschter Oszillationen benutzt werden (obere Schranken<br />
für die Krümmung). In den letzten zwei Jahrzehnten erschien eine sehr große Anzahl<br />
von Arbeiten zur formerhaltenden Interpolation und -approximation, siehe etwa die Überblicksarbeiten<br />
[Gre91], [Utr91] und die Monographie [Spä95]. Basierend auf einem Variationszugang<br />
untersuchen Micchelli/Utreras [MU88], [MU91] Existenz und Eindeutigkeit von<br />
Splineinterpolation und -approximation in einer konvexen Teilmenge eines Hilbertraums.<br />
Elfving/Andersson [EA88] betrachten den Fall r = 2 und Konvexitätsnebenbedingungen<br />
s ′′ (x) ≥ δ(x), δ gegeben.<br />
Während diese Autoren den Variationszugang bevorzugen, wird in den folgenden Arbeiten<br />
direkt von Splines als Ansatzfunktionen ausgegangen: Dierckx [Die80] betrachtet<br />
51<br />
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