06.07.2023 Aufrufe

Maschinenbau & Metallbearbeitung 2023

Jahresfachmagazin für die Metallindustrie und den Maschinenbau mit Special »Digitale Fabrik«. In acht Rubriken finden Sie Hersteller, Produkte und Dienstleister für den Maschinenbau und die Metallindustrie . Einmalig detaillierte Produktinformationen und umfangreiche Herstelleradressen ermöglichen einen zielgerichteten, schnellen Kontakt zu den Anbietern.

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14 FORUM Chancen für resiliente Unternehmen<br />

<strong>Maschinenbau</strong> + <strong>Metallbearbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Präskriptive Analyse<br />

mit modernen Plattformen<br />

Nach den sehr volatilen Jahren während<br />

der Pandemie und trotz der<br />

anhaltenden geopolitischen Anspannungen<br />

zeichnet sich in Deutschland<br />

allmählich eine Entspannung bei den<br />

Lieferketten ab. Dennoch: Viele Herausforderungen<br />

sind geblieben und neue<br />

sind hinzugekommen. Zahlreiche Betriebe<br />

haben weiterhin Nachholbedarf, wenn es<br />

beispielsweise darum geht, einen vollständigen<br />

Überblick über ihre Lieferketten herzustellen.<br />

Dieser ist zwingend notwendig<br />

für mehr unternehmerische Resilienz, denn<br />

nur so lässt sich agil auf künftige äußere<br />

Schocks reagieren.<br />

Anfang des Jahres zeigte die Mangellage in<br />

britischen Supermärkten erneut, wie fragil<br />

Lieferketten tatsächlich sind. Ähnliche Fälle<br />

sind in der Fertigungsindustrie und anderen<br />

Branchen ebenfalls jederzeit möglich<br />

– exemplarisch genannt sei hier der Halbleitermangel,<br />

der zu erheblichen Lieferproblemen<br />

in der Automobil- und Konsumgüterbranche<br />

geführt hat. Der Ausfall, die<br />

Verknappung und/oder die Verteuerung<br />

Werner Reuss<br />

Manufacturing Solutions Executive<br />

InterSystems GmbH<br />

64293 Darmstadt<br />

www.intersystems.de<br />

Bild: InterSystems<br />

von Ressourcen und Vorprodukten durch<br />

unvorhergesehene Ereignisse können Produktions-<br />

und Wertschöpfungsketten lähmen<br />

bzw. vollständig stoppen.<br />

Unternehmen müssen sich daher wappnen,<br />

nicht zuletzt mit einem effektiven<br />

Datenmanagement. Denn dann kann der<br />

größten organisatorischen Herausforderung<br />

begegnet werden: der Schaffung<br />

vollständiger Transparenz, nicht nur im<br />

Supply-Chain-Management, sondern über<br />

alle Abteilungen hinweg. Datenmanagementplattformen<br />

verknüpfen, harmonisieren<br />

und analysieren interne und bei Bedarf<br />

auch externe Daten, um darauf aufbauend<br />

360-Grad-Sichten zu erstellen. Diese bieten<br />

einen guten ersten Ansatzpunkt, um beispielsweise<br />

Informationen im Rahmen von<br />

Berichtspflichten zusammenzutragen, geschäftskritische<br />

Entscheidungen zu treffen<br />

und die richtigen Weichen zu setzen oder<br />

auch Compliance-Vorgaben umzusetzen.<br />

Moderne Datenplattformen gehen noch<br />

darüber hinaus: Integrierte Funktionen<br />

für Machine Learning und künstliche Intelligenz<br />

geben ihnen die Fähigkeit zur<br />

präskriptiven Analyse. Basierend auf den<br />

vorhandenen Daten treffen sie präzise Vorhersagen,<br />

geben konkrete Handlungsempfehlungen<br />

und ermöglichen wesentlich<br />

effizientere und agilere unternehmerische<br />

Planungen.<br />

Krisenfest durch Unabhängigkeit<br />

und Respekt<br />

Bild: Heinrichs & Co.<br />

Kathrin Heinrichs<br />

Geschäftsführerin<br />

Heinrichs & Co. KG<br />

56290 Dommershausen-Dorweiler<br />

www.heinrichs.de<br />

www.drehteileverband.de<br />

Wir sind in allen strategischen<br />

Bereichen breit aufgestellt<br />

und betrachten unsere Unabhängigkeit<br />

als wichtigsten Wert. Dazu<br />

gehört neben einer hohen Fertigungstiefe<br />

auch das Sondieren neuer Märkte<br />

und ein erfahrener, motivierter Einkauf.<br />

Zudem pflegen wir einen guten Umgang<br />

mit den Lieferanten. Das alles macht uns<br />

resilient gegenüber den Herausforderungen<br />

in einzelnen Marktsegmenten<br />

und Absatzmärkten, aber auch gegenüber<br />

strategischen Entscheidungen von<br />

Kunden, bei Problemen in der Lieferkette<br />

und bei Investitionen.<br />

Unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken<br />

wir, indem wir aus dem Fachwissen, der<br />

Erfahrung und der Motivation unserer<br />

Belegschaft schöpfen. Um das langfristig<br />

zu erhalten, bilden wir seit mehr als<br />

50 Jahren kontinuierlich aus, investieren<br />

in betriebliche Weiterbildung und legen<br />

Wert auf ein gutes Miteinander. Die<br />

Versorgung mit Material und Energie<br />

sichern wir durch langfristige, von Respekt<br />

und Vertrauen geprägte Geschäftsbeziehungen,<br />

aber auch mit konservativen<br />

Strategien. Und manchmal ist es<br />

einfach glückliche Fügung.<br />

Veränderungen gegenüber sind wir offen,<br />

weil diese unausweichlich sind. Für<br />

uns ist Weiterentwicklung der Kern eines<br />

gut geführten Unternehmens. Jedoch:<br />

Transformationsprozesse eröffnen nur<br />

dann Chancen, wenn der Antrieb dazu<br />

aus ehrlicher Motivation entsteht, eine<br />

Situation zu verbessern. Die aktuellen<br />

Veränderungen sehe ich eher politisch<br />

und ideologisch angetrieben. Von daher<br />

geht es weniger um Chancen, sondern<br />

um die reine Frage des Überlebens<br />

– das betrifft vor allem den deutschen<br />

Mittelstand. Steigende Krankenquoten,<br />

Konsolidierungen und Insolvenzzahlen<br />

sprechen für sich − und diese Probleme<br />

betreffen ja unsere ganze Branche.<br />

Deshalb nutzen wir regelmäßig den<br />

konstruktiven Austausch im Verband<br />

der Deutschen Drehteile-Industrie. Als<br />

Mitglied schätzen wir die intensive Zusammenarbeit<br />

der fast 150 beteiligten<br />

Unternehmen. Auch das stärkt unsere<br />

Resilienz, die uns in schwierigen Zeiten<br />

zugutekommt.

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