06.07.2023 Aufrufe

Maschinenbau & Metallbearbeitung 2023

Jahresfachmagazin für die Metallindustrie und den Maschinenbau mit Special »Digitale Fabrik«. In acht Rubriken finden Sie Hersteller, Produkte und Dienstleister für den Maschinenbau und die Metallindustrie . Einmalig detaillierte Produktinformationen und umfangreiche Herstelleradressen ermöglichen einen zielgerichteten, schnellen Kontakt zu den Anbietern.

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<strong>Maschinenbau</strong> + <strong>Metallbearbeitung</strong> <strong>2023</strong> FORUM Chancen für resiliente Unternehmen 17<br />

Krisen bieten bekanntlich Chancen<br />

Obwohl die Welt auch 2022 nicht<br />

zur Ruhe gekommen ist, war es<br />

für uns ein sehr erfolgreiches<br />

Jahr. Mit anderen Worten: Wir konnten<br />

den Umsatz um 11 Prozent steigern, der<br />

Auftragseingang wuchs sogar um 19 Prozent.<br />

Kurzum: Durch unsere Maßnahmen und<br />

sehr gute Lieferanten konnten wir im<br />

vergangenen Jahr rund 95 Prozent aller<br />

Produkte innerhalb von maximal vier bis<br />

sechs Wochen ausliefern. Und ich bin guter<br />

Dinge, dass uns dies auch künftig gelingen<br />

wird.<br />

Als Hersteller von Netzwerktechnik für<br />

die industrielle Automatisierung gehören<br />

wir zwar nicht zu den energieintensiven<br />

Unternehmen, aber steigende Beschaffungskosten<br />

und Lieferkettenprobleme<br />

machen natürlich auch uns zu schaffen.<br />

Bereits während der Pandemie haben<br />

wir Geräte wie Low-Cost-Switches nicht<br />

mehr in Asien fertigen lassen, sondern<br />

in Deutschland. Obwohl die Kosten etwas<br />

höher sind, überwiegen die Vorteile.<br />

Denn wir haben nicht nur einen besseren<br />

Einblick in den Produktionsprozess,<br />

sondern können technische Änderungen<br />

auch schneller umsetzen. Außerdem<br />

schlagen die kurzen Lieferwege positiv<br />

zu Buche. Darüber hinaus haben wir den<br />

Lagerbestand nahezu verdoppelt, insbesondere<br />

bei elektronischen Bauteilen.<br />

Eine weitere Herausforderung, der wir<br />

uns stellen müssen, ist der Klimawandel.<br />

Unser Unternehmen ist bereits seit 2012<br />

CO2-neutral. Aber auf diesen Lorbeeren<br />

ruhen wir uns nicht aus. Ein Beispiel dafür<br />

ist unsere Fotovoltaikanlage. Sie erzeugt<br />

zwar mehr Strom, als wir verbrauchen,<br />

aber um die Lasten besser zu verteilen,<br />

prüfen wir gerade die Anschaffung von<br />

Stromspeichern. Ein anderes Beispiel ist<br />

unsere Fahrzeugflotte, die nach und nach<br />

mit E- oder Hybridmodellen ausgerüstet<br />

wird, die mit grünem Strom von unseren<br />

Solarpanels aufgeladen werden können.<br />

Um unseren ökologischen Fußabdruck<br />

stetig zu verringern, müssen wir natürlich<br />

eine Menge Geld in die Hand nehmen.<br />

Aber am Ende des Tages werden sich diese<br />

Investitionen lohnen.<br />

Ralph Engel<br />

Geschäftsführer<br />

eks Engel GmbH & Co. KG<br />

57482 Wenden-Hillmicke<br />

www.eks-engel.de<br />

Bild: eks Engel<br />

Stillstand bedeutet Rückgang<br />

Dr. Henning Grönzin<br />

CTO und technischer Geschäftsführer<br />

Leuze electronic-Gruppe<br />

73277 Owen<br />

www.leuze.com<br />

Bild: Leuze<br />

Um auf die Herausforderungen der<br />

Zeit adäquat reagieren zu können,<br />

überwachen wir unsere Kennzahlen<br />

kontinuierlich. Frei übersetzt hat Mark<br />

Twain einmal gesagt: Es bringt uns nicht<br />

das in Schwierigkeiten, was wir nicht wissen,<br />

sondern das, von dem wir annehmen,<br />

dass wir es wüssten – was sich dann aber als<br />

falsch herausstellt. Daher ist es uns wichtig,<br />

immer flexibel und schnell reaktionsfähig zu<br />

sein und Annahmen stetig zu hinterfragen.<br />

Die Resilienz eines Unternehmens wird in<br />

erster Linie an seiner Marktaufstellung gemessen.<br />

Ist ein Unternehmen entweder<br />

nur in einem kleinen Nischenmarkt wettbewerbsfähig<br />

oder in einem großen Markt<br />

zu klein, dann sinkt seine Resilienz. Im ersten<br />

Fall kann die Nische »wegschmelzen«,<br />

im Zweiten kann der Wettbewerbsdruck<br />

zu hoch sein. Ansonsten muss ein Unternehmen<br />

seine Hausaufgaben machen: sein<br />

Portfolio regelmäßig umwälzen, Abhängigkeiten<br />

von Lieferanten minimieren und<br />

sich auch geografisch breit aufstellen. Zur<br />

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit tut ein<br />

mittelständisches Unternehmen gut daran,<br />

sich Märkte von ausreichender Größe zu suchen<br />

und sich in diesen zu fokussieren. So ist<br />

das bei Leuze, wir konzentrieren uns auf Fokusindustrien,<br />

die alle stark wachsend sind<br />

und in denen wir für uns noch viel Potenzial<br />

sehen.<br />

Bezüglich Materialversorgung sind für uns<br />

Halbleiterbauteile am kritischsten. Wir suchen<br />

deshalb nach Lieferanten, die sich<br />

nicht allein auf Consumer-Elektronik mit<br />

höchster Dynamik fokussieren. Und auch<br />

nicht solche Lieferanten, die sich ausschließlich<br />

der Automobilindustrie verschreiben.<br />

Wir suchen Lieferanten, die in der Industrieautomation<br />

einen stabilen Wachstumsmarkt<br />

sehen. Zudem passen wir unsere<br />

Lagerbestände der Versorgungssituation<br />

mit Augenmaß an. Für besonders kritische<br />

Bauteile haben wir schon seit Jahren einen<br />

Prozess etabliert, in dem wir Bauteile auch<br />

über einen längeren Zeitraum »bunkern«<br />

können.<br />

Jede Veränderung bietet auch eine Chance.<br />

Ein Unternehmen, das sich besonders gut<br />

auf Veränderungen einstellt und mit ihnen<br />

klarkommt, wird sich immer einen Wettbewerbsvorteil<br />

gegenüber seinen Wettbewerbern,<br />

denen das nicht so gut gelingt,<br />

erarbeiten. Bei uns ist es Teil der Unternehmensphilosophie,<br />

sich dem Wandel stetig<br />

anzupassen, denn Stillstand bedeutet Rückgang.

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