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Maschinenbau & Metallbearbeitung 2023

Jahresfachmagazin für die Metallindustrie und den Maschinenbau mit Special »Digitale Fabrik«. In acht Rubriken finden Sie Hersteller, Produkte und Dienstleister für den Maschinenbau und die Metallindustrie . Einmalig detaillierte Produktinformationen und umfangreiche Herstelleradressen ermöglichen einen zielgerichteten, schnellen Kontakt zu den Anbietern.

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182 Spanlose Bearbeitung, Oberflächentechnik, sonstige Werkzeuge <strong>Maschinenbau</strong> + <strong>Metallbearbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Die Prozesse im Kraftwerksbau werden durch die Materialauslegung und<br />

den Platzbedarf der verbauten Rohrleitungen beeinflusst (Bild: Schwarze-<br />

Robitec).<br />

Nach dem 3D-Druck werden die Werkzeuge nachbearbeitet, sodass sie ihre<br />

endgültige Form und Funktion erhalten (Bild: Seco Tools).<br />

Präzises Druckbiegen für den Kesselbau<br />

Schwarze-Robitec GmbH<br />

51109 Köln<br />

Das französische Unternehmen Est Industries<br />

ist auf industriellen Kessel- und Rohrbau<br />

spezialisiert. Bereits seit 1996 setzt<br />

der Betrieb Rohrkaltbiegemaschinen von<br />

Schwarze-Robitec ein, die sich beim Biegen<br />

der hochfesten und warmfesten Stähle<br />

sehr gut bewährt haben.<br />

Für Lösungen, die in Kraftwerken zum Einsatz<br />

kommen, sind hochfeste und damit<br />

verschleißresistente Materialien sowie<br />

möglichst kleine Biegeradien für eine effiziente<br />

Bauraumnutzung erforderlich. Die<br />

dazugehörigen Anforderungen für den<br />

Rohrbiegeprozess löst der Kesselproduzent<br />

mit der leistungsstarken Druckbiegemaschine<br />

»CNC 100 DB«, die Rohre bis zu<br />

einem Außendurchmesser von 114,3 mm<br />

bei einer maximalen Wandstärke von 7,1<br />

mm biegt. Hierfür erzeugt die Maschine<br />

ausreichende Biegekräfte, um die hochfesten<br />

Materialien zu biegen, und das<br />

spezielle Druckbiegeverfahren bietet die<br />

Möglichkeit, den Umformprozess präzise<br />

zu steuern. Dabei können sowohl die<br />

Vorgaben hinsichtlich Wandstärkenverjüngung<br />

als auch Unrundheit auch bei<br />

Biegeradien von 1xD entsprechend den<br />

geltenden Kesselbauvorschriften erreicht<br />

werden.<br />

Moderne Hochleistungskessel sind Prozesstemperaturen<br />

von über 600 °C ausgesetzt.<br />

Daher unterliegen Rohrleitungssysteme<br />

sehr strengen Sicherheitsstandards<br />

und Toleranzvorgaben. Durch die Kombination<br />

aus Drucksteuerung und Werkzeugkonstruktion<br />

übertreffen Anlagen<br />

der »Boiler-&-Power«-Maschinenserie<br />

laut Angabe des <strong>Maschinenbau</strong>ers die<br />

Toleranzvorgaben der Normen EN 12952,<br />

ASME B31.1 und weiterer internationaler<br />

Standards. Die maximale Wandstärkenverjüngung<br />

bei einem Biegeradius von<br />

1xD kann auf etwa 12 % begrenzt werden.<br />

Die geringere Wandstärkenverjüngung<br />

bringt durch den reduzierten Materialeinsatz<br />

wirtschaftliche Vorteile mit sich. Die<br />

Ovalität bleibt unter 10 %. Damit sind die<br />

Durchflusseigenschaften im Kesselbau gewährleistet<br />

und Strömungsabbrüche sind<br />

ausgeschlossen.<br />

Um Rohrmäander mit besonders engen<br />

Biegeradien realisieren zu können, installierte<br />

der <strong>Maschinenbau</strong>er zusätzlich<br />

einen Wendetisch vor der Druckbiegemaschine.<br />

Dieser ermöglicht ein effektives<br />

und sicheres Wenden der Rohrschlangen<br />

um 180°. Mehrere Armpaare können<br />

Rohrschlangen mit Schenkellängen bis<br />

9000 mm wenden. Die Wendebewegung<br />

erfolgt synchron zur Bewegung des Wendekopfs<br />

der Biegemaschine.<br />

(www.schwarze-robitec.de)<br />

Optimierung mit additiver Fertigung<br />

Seco Tools GmbH<br />

40699 Erkrath<br />

Bei der Entwicklung und Produktion von<br />

Zerspanungswerkzeugen hat Seco Tools<br />

den Einsatz additiver Fertigungsverfahren<br />

ausgeweitet. Die Herstellung von Werkzeugen<br />

für spezielle Kundenanforderungen<br />

nennt der Werkzeughersteller mittels<br />

herkömmlicher Verfahren als oftmals zeitund<br />

kostenintensiv. Bei der Produktion<br />

kundenspezifischer Lösungen setzt das<br />

Unternehmen daher immer häufiger auf<br />

die additive Fertigung und arbeitet dabei<br />

mit dem sogenannten selektiven Laserschmelzen<br />

(SLM). In der SLM-Maschine<br />

wird eine etwa 20…60 µm dicke Pulverschicht<br />

aufgetragen und mit einem Laser<br />

punktgenau verschmolzen. Dieses Verfahren<br />

ermöglicht die schnelle, nachhaltige<br />

Produktion leistungsstarker und komplexer<br />

Werkzeugausführungen, die sonst nur<br />

schwer oder gar nicht zu fertigen wären.<br />

Additive Fertigung wird vor allem bei der<br />

Herstellung von Werkzeugen mit komplexen<br />

Geometrien eingesetzt sowie zur<br />

Realisierung spezieller Anpassungen.<br />

Hierzu gehören Gewichtsreduzierungen,<br />

die die Schwingungsdämpfung verbessern,<br />

sowie eine zielgenaue Kühlmittellenkung.<br />

Das Unternehmen stellt bereits<br />

das Klemmelement (Klemmpratze) der<br />

Werkzeughalter »Jetstream«, die über gekrümmte<br />

Kühlkanäle verfügen, mittels additiver<br />

Fertigung her.<br />

Die additive Fertigung sieht der Werkzeughersteller<br />

als zeit- und kosteneffiziente<br />

Methode, die sich zur Herstellung<br />

von Unikaten, zur Entwicklung von Prototypen,<br />

aber auch für die Großserienfertigung<br />

von Standardwerkzeugen eignet.<br />

Das Verfahren ermögliche Geometrien,<br />

die noch weniger Fertigungsschritte erfordern,<br />

was Vorlaufzeiten verkürze und für<br />

eine schnellere Werkzeuglieferung sorge.<br />

Auch benötigt der Betrieb weniger Material<br />

und nicht verwendetes Pulver kann<br />

im Fertigungsprozess erneut eingesetzt<br />

werden. Für die Zukunft plant das Unternehmen,<br />

die bei der additiven Fertigung<br />

verwendete Materialauswahl fortwährend<br />

zu erweitern sowie die Hard- sowie<br />

Software aufzurüsten.<br />

(www.secotools.com)<br />

Selektives Lasersintern<br />

Sintratec AG<br />

5200 Brugg/Schweiz<br />

Bei Schneider Electric SE werden Maschinenkomponenten,<br />

Verschleißteile und<br />

Prototypen mithilfe des 3D-Drucks hergestellt.<br />

Um die Produktentwicklung weiter<br />

voranzutreiben, setzt das Unternehmen<br />

im Werk Grenoble 3D-Drucker ein. Dort<br />

werden neue Produkte für die Elektronikindustrie<br />

entwickelt und produziert, z. B.<br />

Schutzschalter für Nieder- und Hochspannung.<br />

Im sogenannten »Openlab« gibt es<br />

12 unterschiedliche 3D-Drucker. Da man<br />

sich allmählich in Richtung Produktion<br />

bewegt, wurden die FDM- und DLP-Maschinen<br />

durch selektives Lasersintern (SLS)<br />

ergänzt.<br />

Durch die Zusammenarbeit mit der französischen<br />

Firma Kreso ergänzen 3D-Drucker<br />

des Typs »Sintratec S2« das 3D-Druck-Portfolio<br />

von Schneider Electric. Das SLS-System<br />

kommt regelmäßig zum Einsatz,<br />

um Prototypen und Werkstücke wie Verschleißteile<br />

oder Komponenten für hauseigene<br />

Spezialmaschinen herzustellen.

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