06.07.2023 Aufrufe

Maschinenbau & Metallbearbeitung 2023

Jahresfachmagazin für die Metallindustrie und den Maschinenbau mit Special »Digitale Fabrik«. In acht Rubriken finden Sie Hersteller, Produkte und Dienstleister für den Maschinenbau und die Metallindustrie . Einmalig detaillierte Produktinformationen und umfangreiche Herstelleradressen ermöglichen einen zielgerichteten, schnellen Kontakt zu den Anbietern.

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20 FORUM Chancen für resiliente Unternehmen<br />

<strong>Maschinenbau</strong> + <strong>Metallbearbeitung</strong> <strong>2023</strong><br />

Resilienz von Anfang an<br />

Ja, die Zeiten sind turbulent und die<br />

Herausforderungen groß. Aber waren<br />

sie das in der Vergangenheit nicht<br />

immer wieder einmal? In den ersten Jahrzehnten<br />

der Firmengeschichte hat unser<br />

Unternehmen unter anderem Drahtstifte,<br />

Kunstharzpressteile, Aluminiumgusskomponenten<br />

und Ersatzteile für Landmaschinen<br />

hergestellt. Wir haben uns also<br />

mehrfach neu erfunden – in Zeiten, als<br />

man noch nicht von Agilität und Resilienz<br />

sprach, diese Werte aber offenbar schon<br />

gelebt hat.<br />

Als wir uns in den 1960er-Jahren auf die<br />

Kunststoffverarbeitung und den Formenbau<br />

konzentrierten, gab es immer wieder<br />

ebenso große, wenn auch andere Herausforderungen.<br />

Wir haben erfolgreich den<br />

Aufbau einer Fertigung in Ungarn (ab<br />

2007) gestemmt, seit 1990 in regelmäßigem<br />

Abstand die Produktion am Stammsitz<br />

in Illertissen erweitert und mit vielen<br />

anspruchsvollen Projekten vor allem für<br />

Kunden aus der Automobilindustrie und<br />

dem <strong>Maschinenbau</strong> immer wieder gezeigt,<br />

was mit High-Tech-Spritzguss möglich ist.<br />

Bild: Weiss<br />

Dipl.-Kfm.<br />

Jürgen B. Weiß<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Weiss Kunststoffverarbeitung<br />

GmbH & Co. KG<br />

89257 Illertissen<br />

www.weiss-kunststoff.de<br />

Auf dieser Grundlage haben wir unseren<br />

Branchenfokus erweitert, unter anderem<br />

in die Medizintechnik und die Elektromobilität<br />

hinein. Eben das scheint mir eine<br />

wichtige Eigenschaft eines resilienten Unternehmens<br />

zu sein: mit Entschlossenheit<br />

und Mut neue Wege gehen, aber auf der<br />

Basis vorhandener Kompetenzen.<br />

Damit das gelingt, braucht man den Blick<br />

nach vorn, kluge Entscheidungen, konsequente<br />

Umsetzung und auch schon mal<br />

einen langen Atem. Unabhängigkeit und<br />

Entscheidungsfreiheit sind wichtig – und<br />

jeden Tag auch die Freude an unternehmerischem<br />

Handeln sowie an der Verantwortung,<br />

die dieses Handeln mit sich<br />

bringt.<br />

Angesichts der immer höheren Veränderungsgeschwindigkeit<br />

ist aus unserer Sicht<br />

auch die Kontinuität ein wichtiger Faktor:<br />

Alles, was zur Stabilität beiträgt, hilft. Mit<br />

diesem »Mix«, ergänzt um engagierte<br />

Mitarbeiter und anspruchsvolle Kunden,<br />

kann man die nötige Resilienz aufbringen,<br />

um auch in einem stark volatilen Umfeld<br />

nicht nur zu bestehen, sondern solide zu<br />

wachsen und neue Aufgabenfelder zu erschließen.<br />

Mit kühlem Kopf durch die Krise<br />

Auch die kommenden Monate<br />

werden für die deutsche Wirtschaft<br />

schwierig, denn man muss<br />

kein Prophet sein, um vorherzusagen,<br />

dass Inflation und Energiepreise die Unternehmen<br />

in der Rezession weiterhin<br />

unter Druck setzen werden. Umso besser,<br />

dass die Mehrheit einen kühlen Kopf behält<br />

und die aktuelle Krise auch als Chance<br />

zur Transformation begreift. Das Ziel:<br />

eine konsequente Ausrichtung der Strategie<br />

auf effiziente Wertschöpfung und<br />

Digitalisierung.<br />

So zeigt unsere Studie »Zukunft Industrie<br />

<strong>2023</strong>«, dass beide Themen für sechs<br />

von zehn Unternehmen absolute Priorität<br />

haben. Mehr noch: Neun von zehn<br />

der gut 400 befragten Unternehmen<br />

sehen in Lean Management – also der<br />

konsequenten Ausrichtung ihres Unternehmens<br />

auf eine effiziente Wertschöpfung<br />

– sogar den Schlüssel zur Lösung<br />

der jetzigen Probleme. Denn einfach nur<br />

den Rotstift anzusetzen, ist zu kurz gedacht<br />

und ganz sicher nicht nachhaltig.<br />

Für 80 Prozent der Unternehmen sind<br />

daher schlanke Prozesse und die Vermeidung<br />

von Verschwendung die Hebel, um<br />

die eigenen Kosten- und Ertragsziele zu<br />

erreichen.<br />

Eine effiziente Wertschöpfung ist somit<br />

das Fundament, auf dem die gesamte –<br />

auch digitale – Transformation aufbaut,<br />

denn ohne Operational Excellence besteht<br />

sehr schnell die Gefahr, dass lediglich<br />

die Verschwendung »digitalisiert«<br />

wird, statt das große Potenzial der Digitalisierung<br />

wirklich zu heben.<br />

Klar, aktuelle Themen wie etwa das Lieferkettengesetz<br />

zwingen Unternehmen<br />

manchmal zu schnellem Handeln – auch<br />

wenn ein stabiles Fundament noch fehlt.<br />

Doch es lohnt sich genau hinzuschauen,<br />

was wichtig ist und was noch etwas warten<br />

kann. Gesetzliche Vorgaben müssen<br />

selbstverständlich umgesetzt werden,<br />

aber das große Ganze darf dabei nicht<br />

aus dem Blick geraten. Denn wenn alle<br />

Abteilungen an losgelösten Einzelprojekten<br />

arbeiten, statt einer übergeordneten<br />

Unternehmensstrategie zu folgen, entstehen<br />

keine Effizienzvorteile, sondern<br />

sehr wahrscheinlich nur neue Kosten.<br />

Wilhelm Goschy<br />

CEO<br />

Staufen AG<br />

73257 Köngen<br />

www.staufen.ag<br />

Bild: Staufen

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