Ausgabe 04/2023
| Auf in neue Bürowelten: Coverinterview mit Alexandra Bauer | Zu Tisch mit … Guido Salentinig | Kommentare von unter anderem ... Klaus Baringer, Eva Dissauer, Michael Pisecky, Philipp Kaufmann, Hans Jörg Ulreich, Philipp Kaufmann., Georg Flödl, Beiglböck, Sabina Berloffa, Jenni Wenkel, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview Anton Bondi de Antoni und Christoph Nemtschke, Christoph Degendorfer und Matthias Köck| Round Table mit Anna-Vera Deinhammer, Karl Koschek, Christoph Löffler und Manuel Fegerl | Kolumnen von Wolfgang Fessl, Anita Körbler, Jasmin Sarovia | Real Circle – Das Büro im Wandel
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Advertorial<br />
Judikatur-Update aus<br />
dem Immobilien-Bereich<br />
Beratung. Die BDO Immobilienexpert:innen verschaffen nachstehend einen Überblick über wesentliche<br />
aktuelle Rechtsprechung und geben einen Ausblick auf Gesetzesänderungen im Immobilienbereich.<br />
Autor: Marlies Muck, Msc<br />
Foto: BDO<br />
Entnahme von Gebäuden zu Buchwerten<br />
(Abgabenänderungsgesetz <strong>2023</strong>, Nationalratsbeschluss:<br />
6. 7. <strong>2023</strong>)<br />
Bisher sind Entnahmen von Wirtschaftsgütern<br />
aus dem Betriebsvermögen nach § 6 Z 4 EStG<br />
mit dem Teilwert zum Entnahmezeitpunkt<br />
zu bewerten. Die Entnahme von nicht mehr<br />
betrieblich genutzten Gebäuden führt daher<br />
derzeit zu einer Realisierung stiller Reserven.<br />
Um leerstehende Betriebsgebäude außerbetrieblich<br />
leichter nutzen zu können (und somit<br />
auch die Bodenversiegelung einzudämmen),<br />
soll die Entnahme von Gebäuden aus dem Betriebsvermögen<br />
zukünftig (so wie bereits die<br />
Entnahme von Grund und Boden) zu Buchwerten<br />
möglich sein. Etwaige stille Reserven bleiben<br />
im Konzept des § 30 EStG ohnehin bis zum<br />
Veräußerungsfall steuerhängig. Durch die<br />
Entnahmeregelung zu Buchwerten kann die<br />
Gebäudebegünstigung bei Betriebsveräußerungen<br />
und Betriebsaufgaben nach § 24 Abs.<br />
6 EStG zukünftig entfallen. Die Änderungen<br />
sollen mit 1. 1. 2024 in Kraft treten.<br />
Grundstücksvermietung<br />
durch eine:n Gesellschafter-<br />
Geschäftsführer:in an GmbH<br />
(VwGH 17. 5. <strong>2023</strong>, Ra 2022/13/0096)<br />
Über die Konstellation, in der ein:e Gesellschafter-Geschäftsführer:in<br />
eine Immobilie<br />
an die beschäftigende GmbH vermietete und<br />
eben diese Immobilie zu Wohnzwecken als<br />
Sachbezug bezog, entschied der VwGH in<br />
zugrunde liegendem Fall. Der Steuerpflichtige<br />
erklärte Einkünfte aus Gewerbebetrieb<br />
(gewerbliche Vermietung). Aus dem Kauf des<br />
Hauses wurden Vorsteuern geltend gemacht.<br />
Diese Vermietungskonstruktion wurde vom<br />
Finanzamt nicht anerkannt und lässt sich als<br />
Gestaltungsmissbrauch oder Scheingeschäft<br />
klassifizieren. Im vorliegenden Sachverhalt<br />
sind die Mietzinszahlungen weder gewerbliche<br />
Einkünfte noch Umsätze. Ebenso können<br />
damit verbundene <strong>Ausgabe</strong>n sowie geltend<br />
gemachte Vorsteuern nicht berücksichtigt<br />
werden.<br />
Anmietung einer Wohnung durch<br />
eine:n Miteigentümer:in<br />
(VwGH 17. 11. 2022, Ra 2022/15/0023)<br />
Im vorliegenden Fall wird eine Wohnung<br />
einer Miteigentümergemeinschaft durch einen<br />
Miteigentümer zu einem fremdüblichen<br />
Mietzins gemietet. Zusätzlich werden ein Büro<br />
und ein Kellerabteil unentgeltlich vom:von der<br />
Miteigentümer:in genutzt. Die Miteigentümergemeinschaft<br />
hat sämtliche resultierende<br />
Mieteinnahmen als Vermietungseinkünfte sowie<br />
sämtliche Aufwendungen als Werbungskosten<br />
erklärt und die darauf entfallenden<br />
Vorsteuern geltend gemacht.<br />
Das BFG beurteilte den Mietvertrag als<br />
bloße Benützungsregelung, da der gemietete<br />
Teil im Hälfteeigentumsanteil des:der<br />
Miteigentümer:in Deckung finde und der Mietvertrag<br />
einem Fremdvergleich insgesamt nicht<br />
standhalte. Nach der VwGH-Rechtsprechung<br />
ist der Abschluss eines Mietvertrags nur dann<br />
anzunehmen, wenn die Parteien eindeutig<br />
ihren Willen zum Ausdruck bringen, durch die<br />
Vereinbarung mehr als eine bloße Gebrauchsregelung<br />
zu begründen. Da der Mietvertrag<br />
steuerlich nicht anerkannt wurde, waren die<br />
Marlies Muck, Msc<br />
Steuerberaterin/Senior Managerin<br />
erzielten Mieteinnahmen und entfallenden<br />
Aufwendungen bei der Einkünftefeststellung<br />
nicht anzusetzen.<br />
Umsatzsteuerrechtlich handelte es sich nicht<br />
um steuerpflichtige Mietumsätze der Miteigentümergemeinschaft<br />
und es besteht keine<br />
Vorsteuerabzugsberechtigung.<br />
Wie sich zeigt, bietet der Immobiliensektor<br />
auch weiterhin zahlreiche Fallstricke, bei denen<br />
Ihnen die BDO Expert:innenen gerne beratend<br />
zur Seite stehen. Zudem sind die weiteren<br />
Entwicklungen im Zusammenhang mit der<br />
Steuergesetzgebung laufend zu beobachten<br />
und zu evaluieren.<br />
Factbox<br />
MARLIES MUCK, MSC<br />
STEUERBERATERIN/SENIOR MANAGERIN<br />
Telefon +43 5 70 375 1000<br />
marlies.muck@bdo.at<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>04</strong>|<strong>2023</strong><br />
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