Ausgabe 04/2023

ImFokus
Einzelbüros dagegen werden nicht mehr gebraucht
werden.“ ERSTE Immobilien KAG-Experte Thum
sieht es letztlich differenziert: „Aufgrund des
anhaltenden Urbanisierungstrends wird in
manchen Lagen der Bürobedarf zurückgehen,
in den großen Städten wird er jedoch gleichbleiben
oder sogar leicht zunehmen.“
Home-Office ist angekommen
„Was die Umsetzung von ‚New Work‘ betrifft,
befinden wir uns in Österreich noch mitten in
einem Transformationsprozess“, beginnt Stefan
Wernhart, Geschäftsführer von EHL Gewerbeimmobilien
GMBH, die Diskussion in Gruppe F mit
einer persönlichen Einschätzung. Bis dieser auf
breiter Front von den Unternehmen umgesetzt
werde, würden noch einige Jahre vergehen.
Dennoch sei bereits jetzt der Wunsch, das Unternehmen
in die neue Arbeitswelt zu führen, gemeinsam
mit flexiblen Arbeitszeitmodellen die
treibende Kraft für den Umzug in neue Büro-
räumlichkeiten. „Bis auf wenige Ausnahmen ist
das Home-Office in der heimischen Unternehmenswelt
angekommen“, so der EHL-Büroexperte.
Auch bei CERHA HEMPEL Rechtsanwälte GmbH
wird den Mitarbeitern mittlerweile die Möglichkeit
angeboten, teilweise im Home-Office
zu arbeiten. Wie Rechtsanwalt und Partner
Peter Vcelouch erklärt, würden einige Kollegen
gerne einen Tag pro Woche zuhause bleiben,
andere kommen dagegen jeden Tag ins Office.
„Uneingeschränktes Home-Office wäre bei
uns aufgrund von Mandanten-, Gerichts- und
Behördenterminen nicht denkbar“, sagt er.
Auf die Raumkonfiguration wirke sich das
aber nicht aus. Die Mitarbeiter würden weiterhin
weitgehend in ihren Einzelbüros sitzen.
Nur in Ausnahmefällen würden sich zwei
Kollegen ein Zimmer teilen. „Ein Großraumbüro
würde bei uns wenig Sinn machen“, so
der Rechtsanwalt.
Flächenbedarf wieder gestiegen
In der AirportCity konnte man beobachten,
wie einige Unternehmen als Folge der neuen
Home-Office-Kultur Flächen abgegeben haben,
erklärt Michael Wöss, zuständig für Immobilien-Consulting
und Asset-Management beim
Flughafen Wien. Mittlerweile habe der Flächenbedarf
aber wieder zugenommen. „Einerseits,
weil die Leute aus dem Home-Office
wieder zurückgekommen sind, und andererseits,
weil die Unternehmen wieder wirtschaften
und wachsen“, so Wöss. In der AirportCity
habe man den Vorteil, dass, egal ob Großraumbüro,
Einzelzellen oder eine Mischung von
beiden nachgefragt wird, dem Kundenwunsch
dank flexibler Raumgestaltung nachgekommen
werden könne.
Die ERSTE Bank hat zu den ersten Unternehmen
gezählt, die in Österreich auf New Work gesetzt
haben. Vor sechs Jahren habe man mit einer
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