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Ausgabe 04/2023

| Auf in neue Bürowelten: Coverinterview mit Alexandra Bauer | Zu Tisch mit … Guido Salentinig | Kommentare von unter anderem ... Klaus Baringer, Eva Dissauer, Michael Pisecky, Philipp Kaufmann, Hans Jörg Ulreich, Philipp Kaufmann., Georg Flödl, Beiglböck, Sabina Berloffa, Jenni Wenkel, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview Anton Bondi de Antoni und Christoph Nemtschke, Christoph Degendorfer und Matthias Köck| Round Table mit Anna-Vera Deinhammer, Karl Koschek, Christoph Löffler und Manuel Fegerl | Kolumnen von Wolfgang Fessl, Anita Körbler, Jasmin Sarovia | Real Circle – Das Büro im Wandel

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Zum Autor<br />

Sebastian Beiglböck ist Geschäftsführer der Vereinigung<br />

der gewerblichen Projektentwickler in Österreich.<br />

(VÖPE).<br />

Wiener Bauordnungsnovelle:<br />

Mehr Ambition wäre nachhaltiger gewesen<br />

Kommentar: Sebastian Beiglböck<br />

Die in Vorbereitung befindliche Novelle der Wiener Bauordnung<br />

beinhaltet – zumindest im Detail – umfassende Neuerungen. Einige<br />

davon begrüßen wir, andere wiederum konterkarieren die selbst gesteckten<br />

Ziele des Landes. Die VÖPE hat daher im Begutachtungsverfahren<br />

eine Stellungnahme eingebracht.<br />

Die Bauordnung für Wien ist ein umfangreiches Wiener Landesgesetz<br />

mit etwa 150 Paragraphen, das die Materien Stadtplanung, Flächenwidmung<br />

und das gesamte Bauwesen (Bautechnik, Mindestraumhöhen,<br />

Mindestgröße von Wohnungen et cetera) regelt. Sie beeinflusst<br />

daher das Erscheinungsbild der Stadt maßgeblich und ist einer der<br />

mächtigsten Hebel dafür, wie die Wiener in Zukunft leben werden.<br />

Anreizsysteme statt Verboten<br />

Für uns Lebensraumentwickler ist vor allem nachhaltige Immobilienentwicklung<br />

und damit nachhaltiges Bauen ein enorm wichtiges<br />

Thema. Wir sehen es als Pflicht, unseren Beitrag zu mehr Klimaschutz<br />

zu leisten. Erfreulich ist daher, dass im vorliegenden Gesetzesentwurf<br />

insbesondere im Bereich der Dekarbonisierung deutliche Verbesserungen<br />

vorgesehen sind. Allerdings sind aus unserer Sicht die vorgesehenen<br />

Erleichterungen zu wenig ambitioniert. Man müsste sich<br />

zum Beispiel bei Photovoltaik fragen, warum es denn überhaupt eine<br />

baurechtliche Bewilligung braucht, die in einigen anderen Bundesländern<br />

zum Beispiel gar nicht erforderlich ist. Auch vermissen wir<br />

Inhalte zur Kreislaufwirtschaft und mehr Anreizsysteme zur nachhaltigen<br />

Transformation des Bau- und Immobiliensektors statt neuer<br />

Verbote und Regulierungen.<br />

Zudem orten wir Tendenzen zur Überregulierung im Bebauungsplan<br />

– zum Beispiel Unzulässigkeit der Errichtung bestimmter Gebäudetypen<br />

oder Nutzungseinheiten sowie Vorschreibung von Raumhöhen<br />

über das gesamte Gebäude, die gravierende Eingriffe in das Recht auf<br />

Eigentum nach sich ziehen und von uns daher abgelehnt werden.<br />

Die neue Systematik zum Stadtbildschutz, bei der Festlegungen im<br />

Bebauungsplan durch Ermessensentscheidungen ausgehebelt werden<br />

könnten, empfinden wir als ausgesprochen unausgegoren. Aus unserer<br />

Sicht behindern die neuen strengen Regeln eine qualitätsvolle Weiterentwicklung<br />

und eine sanfte Nachverdichtung der gewachsenen Stadt.<br />

Chance vertan<br />

Insgesamt wird durch höhere Komplexität und neue höchst relevante<br />

Ermessensspielräume die für unsere Mitglieder so wichtige Planungsund<br />

Rechtssicherheit geschwächt. Außerdem wurde mit der Novelle<br />

die Chance vertan, endlich ein übersichtliches Regelwerk zu schaffen,<br />

das auch digital besser verarbeitbar ist als das bisherige Gesetz.<br />

Trotz kleiner Schritte in die richtige Richtung: Gesagt werden kann<br />

aber jedenfalls, dass wir Lebensraumentwickler uns von der Stadt<br />

Wien mehr Ambition und Mut gewünscht hätten, die Baukultur und<br />

-qualität zum Wohle der Menschen in dieser Stadt zu verbessern.<br />

Unsere Stellungnahme finden Sie unter https://www.voepe.at/aktuelles/<br />

Fotos: Alba Communications, Stephan Huger, shutterstock<br />

74 ImmoFokus

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