Ausgabe 04/2023
| Auf in neue Bürowelten: Coverinterview mit Alexandra Bauer | Zu Tisch mit … Guido Salentinig | Kommentare von unter anderem ... Klaus Baringer, Eva Dissauer, Michael Pisecky, Philipp Kaufmann, Hans Jörg Ulreich, Philipp Kaufmann., Georg Flödl, Beiglböck, Sabina Berloffa, Jenni Wenkel, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview Anton Bondi de Antoni und Christoph Nemtschke, Christoph Degendorfer und Matthias Köck| Round Table mit Anna-Vera Deinhammer, Karl Koschek, Christoph Löffler und Manuel Fegerl | Kolumnen von Wolfgang Fessl, Anita Körbler, Jasmin Sarovia | Real Circle – Das Büro im Wandel
| Auf in neue Bürowelten: Coverinterview mit Alexandra Bauer | Zu Tisch mit … Guido Salentinig | Kommentare von unter anderem ... Klaus Baringer, Eva Dissauer, Michael Pisecky, Philipp Kaufmann, Hans Jörg Ulreich, Philipp Kaufmann., Georg Flödl, Beiglböck, Sabina Berloffa, Jenni Wenkel, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview Anton Bondi de Antoni und Christoph Nemtschke, Christoph Degendorfer und Matthias Köck| Round Table mit Anna-Vera Deinhammer, Karl Koschek, Christoph Löffler und Manuel Fegerl | Kolumnen von Wolfgang Fessl, Anita Körbler, Jasmin Sarovia | Real Circle – Das Büro im Wandel
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ImFokus<br />
lassen. „Dann kam Corona und der Markt schoss<br />
noch einmal über 30 Prozent in die Höhe. Die<br />
niedrigen Zinsen befeuerten den Markt.“ Jetzt<br />
kämpfen alle mit der EU-Zinspolitik: „Das in<br />
kürzester Zeit so stark steigende Zinsniveau ist<br />
toxisch für den Markt.“<br />
„Nur wer auf die<br />
Wünsche seiner<br />
Mitarbeiter eingeht,<br />
bleibt ein attraktiver<br />
Arbeitgeber.“<br />
Harald Galla,<br />
LeitnerLeitner<br />
Mit den stark steigenden Zinsen werde das Thema<br />
Zinsschranke für mehr Firmen aktuell. Das wird<br />
den Druck auf die Immobilienunternehmen<br />
weiter erhöhen, ist sich Gernot Ressler, Partner,<br />
Real Estate Tax | EY Österreich, sicher.<br />
wicklungs-Pipeline ausgedünnt sei. „Die Neuflächenproduktion<br />
ist fast zum Stillstand<br />
gekommen. Wer ESG- und EU-Taxonomiekonforme<br />
Immobilien in seinem Portfolio hat,<br />
ist klar im Vorteil.“ Erfreulicherweise konnte<br />
auch die Indexierung der Mieten vorgeschrieben<br />
und realisiert werden. „Während der Pandemie<br />
hatten wir deutlich mehr Anfragen.“<br />
Konversion statt Neubau<br />
„Die Frage ist, wie unsere Bewerter rechnen<br />
werden“, kommt Eugen Otto noch einmal auf<br />
das Thema „Distressed Assets“ zu sprechen. „Es<br />
ist noch offen, mit welchen Abschlägen Nicht-ESG<br />
und Nicht-EU-Taxonomie konforme Immobilien<br />
bewertet werden“, ergänzt Wenkel. „Eines steht<br />
aber fest: Wir werden kontinuierlich an unseren<br />
Immobilien arbeiten müssen. Konversion statt<br />
Neubau heißt heute die Devise.“ Einen Netto-<br />
Neuflächenzuwachs brauche Wien nicht: „Wien<br />
ist seit rund 20 Jahren ein Verdrängungsmarkt<br />
– daran wird sich auf absehbare Zeit auch nichts<br />
ändern.“ Im Gegenteil. Otto glaubt, dass die<br />
benötigte Fläche um rund 15 bis 20 Prozent<br />
zurückgehen wird. Dies aber sei den effizienteren<br />
Grundrissen in Neugebäuden und nicht der<br />
„New World of Work“ geschuldet. „‚New World<br />
of Work‘ braucht nicht weniger, sondern anders<br />
genutzte Flächen.“ Highlights des neuen Otto-<br />
Immobilien-Standorts sind neben flexiblen<br />
Arbeitsplätzen, die über eine App zu buchen<br />
sind, Telefonkojen und Fokusräume wie auch<br />
höhenverstellbare Schreibtische und eine Gemeinschaftsküche,<br />
in der gleichzeitig 30 Mitar-<br />
beiter zusammensitzen können: „Wir müssen<br />
unseren Mitarbeitern attraktive Arbeitsplätze<br />
bieten.“<br />
„Vor 20 Jahren wurden Bürotürme gebaut, um<br />
darin zu arbeiten“, so Ressler. „Ich bin mir sicher,<br />
der Büroturm der späten 90er und 0er Jahre<br />
würde heute nicht mehr in der Form gebaut<br />
werden.“ Jene Deals, die noch stattfinden, würden<br />
schneller, vor allem aber diskreter abgewickelt<br />
werden, bestätigen Ressler und Nödl. „Je<br />
stärker der Druck auf den Verkäufer, desto<br />
schneller muss es gehen.“<br />
Fexibilität gefragt<br />
„Unsere Kunden verlangen nach einem hohen<br />
Maß an Professionalität und Flexibilität, was<br />
Büroflächen betrifft“, eröffnet Martin Luptacik,<br />
Leiter Workplace Consulting & Design bei Drees<br />
& Sommer Österreich, die Diskussion in der<br />
Gruppe B. Der Experte für neue Arbeitswelten<br />
erwartet, dass die Geschwindigkeit, mit der sich<br />
die Dinge in der Geschäftswelt verändern, in<br />
Zukunft nicht abnehmen wird. Daher würden<br />
viele nach Gebäuden suchen, die sich schnell<br />
adaptieren lassen, um sich so rasch auf die geänderten<br />
Gegebenheiten einzustellen.<br />
Bei der Immofinanz hat man bereits vor der<br />
Corona-Pandemie bei den Kunden einen geänderten<br />
Flächenbedarf ausgemacht, wie Katrin<br />
Gögele-Celeda, Country Manager Austria &<br />
Adriatic, bestätigt. „Wir haben in den letzten<br />
drei Jahren circa zwei Drittel der Flächen neu<br />
Dass Investoren aufgrund der aktuellen Marktlage<br />
lieber zu festverzinslichen Staatsanaleihen<br />
greifen, will Derfler nicht unkommentiert lassen.<br />
„Einige Unternehmen haben mit den alten risikolosen<br />
Staatsanleihen ihr Problem. Durch die<br />
Abwertung des Immobilienportfolios wird die<br />
Immobilienquote zu hoch.“<br />
Neue Assetklasse: Distressed Assets<br />
Die Liquiditätsquote und die Rückgaben würden<br />
damit besser planbar. Der Vorteil für die Immobilienfonds:<br />
Immobilien müssen dann bei Liquiditätsbedarf<br />
nicht unter Druck zu eventuell<br />
schlechteren Preisen verkauft werden.<br />
Für Ressler zeichnet sich eine Assetklasse heraus.<br />
„Ich sehe in den ‚Distressed Assets‘ eine neue<br />
Assetklasse.“ „Das hatten wir schon einmal“,<br />
wirft Wenkel ein. Bestandshalter würden aktuell<br />
auch davon profitieren, dass die Projektent-<br />
„Die Unternehmen<br />
wollen Mitarbeiter<br />
finden, halten und ins<br />
Büro locken“<br />
Susanne Steinböck,<br />
CA IMMO<br />
„Die Mitarbeiter<br />
kommen wegen<br />
dem sozialen<br />
Faktor ins Büro.“<br />
Bernadette Fellner,<br />
PwC Österreich<br />
88 ImmoFokus