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Ausgabe 04/2023

| Auf in neue Bürowelten: Coverinterview mit Alexandra Bauer | Zu Tisch mit … Guido Salentinig | Kommentare von unter anderem ... Klaus Baringer, Eva Dissauer, Michael Pisecky, Philipp Kaufmann, Hans Jörg Ulreich, Philipp Kaufmann., Georg Flödl, Beiglböck, Sabina Berloffa, Jenni Wenkel, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview Anton Bondi de Antoni und Christoph Nemtschke, Christoph Degendorfer und Matthias Köck| Round Table mit Anna-Vera Deinhammer, Karl Koschek, Christoph Löffler und Manuel Fegerl | Kolumnen von Wolfgang Fessl, Anita Körbler, Jasmin Sarovia | Real Circle – Das Büro im Wandel

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Zum Autor<br />

Michael Pisecky war lange Jahre Geschäftsführer der s Real<br />

und ist Obmann der Wiener Fachgruppe der Immobilienund<br />

Vermögenstreuhänder.<br />

Erhalten wir die erfolgreiche<br />

Dualität im Wohnbau!<br />

Kommentar: Michael Pisecky<br />

Ich habe mir erlaubt, die Presseaussendung des Vereins für Wohnbauförderung<br />

(VWBF) vom 8.9.<strong>2023</strong> („Preisdeckel – Wohnbau-Vertreter<br />

und SPÖ fordern Kompensationen“) zu lesen und erlaube mir, diese hier<br />

zu kommentieren.<br />

Die GBV (Gemeinnützige Bauvereinigungen) würden durch den von der<br />

Regierung vorgeschlagenen Mietendeckel 160 Millionen Euro verlieren,<br />

die für die Erhaltung von Neubau fehlen. Die GBV arbeiten nach dem<br />

Kostendeckungsprinzip, daher werden im Neubau die tatsächlichen<br />

Kosten an die Mieter verrechnet. Wirklich betroffen sind die Mieten in<br />

Höhe von um die 1,75 Euro pro Quadratmeter, die bei ausbezahlten Mietwohnungen<br />

von der GBV verlangt werden dürfen. Verlangt wird auch<br />

der EVP (Erhaltungskostenbeitrag), der aber ohnehin wieder bei einer<br />

Investition an die Kostendecken angepasst werden müsste – oder die<br />

Investition wird verschoben oder bleibt länger rückzahlbar. Im privaten<br />

gewerblichen Wohnbau wird die gesamte Miete gedeckelt (!).<br />

Gesamtbedarf: 45.000 Wohnungen<br />

Die GBV sieht einen Bedarf von 17.500 Wohnungen, die durch GBV<br />

gebaut werden sollen. Der Gesamtbedarf liegt bei 45.000, also ist das<br />

Bauen durch Hausherren und die gewerblichen Bauträger für eine ausreichende<br />

Wohnversorgung dringend erforderlich.<br />

Eine Zweckbindung der Wohnbauförderung und deren Erhöhung ist<br />

nachvollziehbar, da gerade jetzt (wieder) günstige Finanzierungen dringend<br />

erforderlich sind, auch für die gewerblichen Bauträger.<br />

Derzeit, so festgehalten, beträgt die Belastung der Mieter 40 bis 45 Prozent<br />

der Einkommen pro Haushalt. Dies ist wohl bei über 60 Prozent<br />

aller Mietwohnungen der Fall, die gesetzlich geregelt sind: Das sind<br />

Gemeindewohnungen, geförderte Mietwohnungen und alle Richtwertund<br />

Kategoriewohnungen im gewerblichen Wohnbau. Das ist nicht<br />

nachvollziehbar und diese Aussage ist extrem zu hinterfragen. Eventuell<br />

sind die freien Mieten gemeint, die laut Aussendung 9,70 Euro pro Quadratmeter<br />

betragen. Dafür, dass die GBV Steuervorteile genießen, mit<br />

Wohnbauförderung bauen und oft auch Wohnbeihilfen nur im sozialen<br />

Wohnbau zur Verfügung stehen, ist 7,30 Euro pro Quadratmeter, so die<br />

Aussendung, nicht wirklich günstig und liegt wesentlich über der Richtwertmiete<br />

in Wien von 6,67 Euro pro Quadratmeter.<br />

Investitionen werden verhindert<br />

Laut SPÖ sollen die Mieterhöhungen im Mietrechtsbereich, also Richtwert<br />

und Kategorie aus den Jahren 2022 und <strong>2023</strong>, zurückgenommen<br />

werden und auch bis 2025 nicht ansteigen. Was vergessen wurde ist,<br />

dass davor drei Jahre KEINE Anpassung erfolgte. Diese Summen aus<br />

dem System zu nehmen, verhindert Investitionen in die thermische Sanierung<br />

und den Umstieg in erneuerbare Heizungs- und Kühlsysteme.<br />

Wie das mit den Klimazielen vereinbar ist, bleibt wohl offen.<br />

Das Wohnen soll ein Grundrecht werden. Darunter verstehe ich, dass<br />

jeder einen Anspruch auf eine Wohnung hat, gestellt von der Republik.<br />

Gemeindewohnungen stehen jetzt schon nur wenigen zur Verfügung.<br />

Die Wohnungen der GBV sind mit Baukostenanteilen auch nicht für<br />

jeden erreichbar und im gewerblichen Wohnbau wohnen schon 50 Prozent<br />

der gering Verdienenden.<br />

Eigentum Schutz vor hohen Mieten<br />

Mit Forcierung des sozialen Wohnbaus sollen die Mieter vor zu hohen<br />

Mieten geschützt werden. Wenn wir wie in ganz Europa mit Ausnahme<br />

des D-A-CH-Raums Eigentumsquoten von über 80 Prozent haben, sind<br />

alle, die im Eigentum wohnen, vor hohen Mieten geschützt. Für eine<br />

ausreichende Wohnversorgung sind die privaten Bauherren und die<br />

gewerblichen Wohnbauträger unerlässlich und bieten die Chance, die<br />

Eigentumsquote zu erhöhen. Ich stehe zur Dualität des österreichischen<br />

Wohnbaus, des sozialen Wohnbaus und des gewerblichen und privaten<br />

Wohnbaus: Unterstützen wir beide Säulen der Wohnversorgung!<br />

Foto: Adobe Stock<br />

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