Fokus Innenstadt - Wüstenrot Stiftung
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Elemente der Möblierung und Beleuchtung sowie Wasserflächen und Kunstwerke entsprechen<br />
in allen Untersuchungsstädten erkennbar dem Zeitgeist. Die in der Anfangszeit<br />
der Stadtsanierung tendenziell überbordend gestalteten und möblierten Flächen wurden<br />
im Laufe der Jahre ruhiger und sachlicher, damit zugleich flexibler nutzbar. In diesem<br />
Sinne könnte mancher Fußgängerbereich der zweiter Generation überarbeitet werden.<br />
Kunst als Gestaltungsmittel und Mittel zur Imageförderung wird beispielhaft durch die<br />
Stadt Lörrach eingesetzt. Ausgehend von einem grundlegenden städtebaulichen Wettbewerb<br />
entwickelte sich das Motto »Straße – Platz – Zeichen«. Im Laufe der Realisierung<br />
der Fußgängerzonen wurden diese mit außergewöhnlichen Kunstwerken ausgestattet<br />
und haben damit dem <strong>Innenstadt</strong>bild zu einem eigenständigen Charakter verholfen (siehe<br />
Abbildung 76).<br />
4.3.3 Trends, Thesen und Empfehlungen<br />
� Das Ziel der städtebaulichen Sanierung muss eine behutsame Erneuerung der<br />
vorhandenen Bausubstanz sein, ohne jedoch vor einer neuen und modernen Architektursprache<br />
zurück zu schrecken. Ohne sie würde die ›alte Stadt‹ lediglich konserviert und<br />
langfristig in ein Museum verwandelt, welches den aktuellen Bedürfnissen nicht mehr<br />
gerecht würde und langfristig auch aus gestalterischer Sicht unbefriedigend wäre.<br />
� Da der öffentliche Einfluss und die Möglichkeiten der Förderung tendenziell zurückgehen,<br />
ist die Bevölkerung, und hier vor allem die Immobilienbesitzer, für die hohe<br />
Wertigkeit der Baukultur zu sensibilisieren. Dieser Qualitätsanspruch sollte im Sinne<br />
einer Vorbildfunktion insbesondere bei öffentlichen Einrichtungen ablesbar sein.<br />
� In einer Zeit zunehmender Profilierung müssen Innenstädte durch zeitgemäße und innovative<br />
Architekturbeispiele neue Interpretationen geben.<br />
� Die Städte sind aufgerufen, die Gestaltqualität von Fassaden und öffentlichen Räumen<br />
aus den Anfangsjahrzehnten der Stadterneuerung kritisch zu überprüfen und ggf. neuen<br />
Anforderungen anzupassen.<br />
� Architekturwettbewerbe und konkurrierende Verfahren tragen regelmäßig zu einer<br />
Qualitätsverbesserung der städtebaulichen und hochbaulichen Ergebnisse bei. Die<br />
Durchführung dieser Verfahren sollte nicht nur bei kommunalen Projekten, sondern auch<br />
bei bedeutenden privaten Entwicklungsprojekten eingefordert werden.<br />
4.3 | STADTBILD UND BAUKULTUR<br />
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