Fokus Innenstadt - Wüstenrot Stiftung

164
In Anlehnung an Kuron und Bona 52 beinhaltet Stadtmarketing zunächst eine konzeptionelle
Phase mit dem Anspruch eines kooperativen Prozesses mit allen Akteuren der
Innenstadtentwicklung. Über eine Stärken-Schwächen-Analyse wird die Entwicklung
eines Leitbildes und einer Umsetzungsstrategie erarbeitet. Es folgt die Erarbeitung eines
Maßnahmenkataloges, die Festlegung von Erfolgskriterien und die Etablierung eines
Controlling.
Citymanagement stellt den eigentlichen Umsetzungsprozess des Stadtmarketing-
Konzeptes dar. Im Gegensatz zum Center-Management kann dies nicht im Sinne einer
straffen Betriebsführung verstanden werden, da es an Sanktionsmöglichkeiten für die
beteiligten Akteure fehlt. Ein erfolgreiches Citymanagement basiert im wesentlichen auf
Kommunikation und Überzeugungsarbeit. Wichtig ist dabei, dass für alle Beteiligten eine
echte Win-Win-Situation entsteht.
Von Seiten der privaten Wirtschaft wird das Stadtmarketing in allen untersuchten Städten
neben kommunalen Aktivitäten ebenso von den Aktivitäten der traditionellen Gewerbevereine
und Werbegemeinschaften der Einzelhändler, Dienstleister und Gastronomen
getragen. Das Verhältnis zwischen den Vertretern der Kommune und denen der Gewerbevereine/Werbegemeinschaften
ist entscheidend für den Erfolg und in den Untersuchungsstädten
sehr unterschiedlich ausgeprägt. Die Bandbreite reicht von einer auf beiden
Seiten von Skepsis bis Interessenskonflikten bestimmten Beziehung bis hin zu einer
bestens organisierten Kooperation und inhaltlichen Synergie zwischen beiden Partnern.
Ravensburg wurde hier als beispielhaft bereits herausgestellt, wohingegen zum Beispiel
in Tuttlingen oder Mosbach die erfolgreiche Partnerschaft noch gefunden werden muss.
Organisation Stadtmarketing / Citymanagement
Stadtmarketing wird in allen untersuchten Städten als Instrument der Wirtschaftsförderung
angewandt. Vielfach entwickelte sich aus Arbeitskreisen und Runden Tischen
oder Agendaprozessen die Forderung, das Thema in professionelle, hauptamtliche Hände
zu legen. Eine ehrenamtliche Tätigkeit, wie es zumeist in Handels- und Gewerbevereinen
oder Werbegemeinschaften ausgeübt wurde und teilweise noch wird, wird dem breiten
Aufgabenspektrum nicht gerecht. Ein gewisses Maß an Arbeitskraft und Spezialisierung
ist erforderlich, um den Prozess mit Durchsetzungsvermögen und Nachhaltigkeit zum
Erfolg zu führen.
LEITFUNKTIONEN IN DER INNENSTADT