Fokus Innenstadt - Wüstenrot Stiftung
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Versorgung: Einzelhandel und Konsumverhalten<br />
Die Konzentration im Einzelhandel nimmt weiter zu. Eine abnehmende Anzahl von<br />
Betrieben verlangt größere Verkaufsflächen. Große Einkaufszentren bleiben im Vorteil.<br />
Der Facheinzelhandel kämpft gegen Angebote der Discounter mit steigenden Non-Food<br />
Anteilen. Alternative Vertriebsstrukturen wie E-Commerce und Versandhandel nehmen<br />
zu. Die Kundenbindung der Käufer nimmt infolge zunehmender Mobilität weiter ab. Ausgaben<br />
für Energie und Verkehr sowie Alterssicherung reduzieren den Konsum von<br />
Gütern. Das Konsumverhalten der Verbraucher pendelt zwischen Marken- und Qualitätsorientierung<br />
und »Geiz-ist-geil«-Mentalität.<br />
Die Mittelstädte sind in besonderer Weise von der Konkurrenz der großen Märkte an<br />
peripheren Lagen oder Verkehrsknoten betroffen. Dies gilt im Besonderen für diejenigen<br />
im Randbereich der großen Städte. Die Logistik des Warenvertriebs bereitet in den<br />
Innenstädten zunehmend Schwierigkeiten. Es verringert sich die Kundenbindung sowohl<br />
hinsichtlich der Einkaufsstadt, als auch des einzelnen Geschäftes. Damit verliert der<br />
Wohnstandort als Einkaufsort an Bedeutung. Viele Menschen versorgen sich am Arbeitsort<br />
oder auf dem Weg zur Arbeit in den großen Einkaufszentren. Die Folge ist, dass die<br />
Versorgungsfunktion der Innenstädte von Mittelstädten weiter sinken wird.<br />
Als Alternative kann sich in der <strong>Innenstadt</strong> der Erlebniseinkauf auch hochwertiger Waren<br />
mit individuellem Serviceangebot im Zusammenhang mit anderen Unterhaltungs- und<br />
Kulturangeboten im Zentrum entwickeln. Auch in den Innenstädten der Mittelstädte wird<br />
die räumliche und funktionale Konzentration des Einzelhandels zunehmen. Die Filialisten<br />
nehmen weiter zu, die inhabergeführten Läden gehen drastisch zurück. Die 1a- und 1b-<br />
Lagen bilden das »Kaufhaus <strong>Innenstadt</strong>«. Dezentrale Lagen werden andere Nutzungen<br />
wie Wohnen, Dienstleistungen und Arbeitsplätze für kleinere Organisationen aufnehmen.<br />
Mobilität / Verkehr<br />
Die Mobilität nimmt weiter zu, das Verkehrsaufkommen sowohl im Berufs- wie im<br />
Freizeitverkehr steigt. Weitere Entfernungen zwischen Wohnung und Arbeitsplatz oder<br />
Einkaufsstandort werden akzeptiert. Andererseits wird diese Entwicklung mehr oder<br />
weniger stark durch steigende Mobilitätskosten gehemmt. Eine Rückbesinnung auf den<br />
näheren Einzugsbereich könnte deshalb stattfinden.<br />
GRUNDLAGEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS