Fokus Innenstadt - Wüstenrot Stiftung
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Innerhalb eines räumlich klar abgegrenzten Sanierungsgebietes kam ein Bündel von<br />
investiven Maßnahmen zur Anwendung. Dabei wurde die Unterstützung öffentlicher und<br />
privater Sanierungs- und Stadterneuerungsprojekte im Grundsatz eher breit gestreut.<br />
Das Aufwertungsniveau hat damit aber auch bei vielen Stadterneuerungsgebieten im<br />
Durchschnitt ein nur mittleres Niveau erreicht. In vielen der 13 Untersuchungsstädte waren<br />
es jedoch vor allem die Leuchtturm- und Schlüsselprojekte, welche sichtbare Zeichen für<br />
die städtebauliche Erneuerung setzten und deutliche Anstoßwirkungen für die Aufwertung<br />
der umgebenden Bereiche auslösten. Neben der Unterstützung durch Fördermittel waren<br />
bei allen diesen Projekten private Investitionen entscheidend. Herausragende Beispiele<br />
hierfür war etwa in Lörrach die Ansiedlung des Migros im Zentrum der Stadtmitte, das<br />
Einkaufszentrum »Schlossarkaden« am Rande der Altstadt in Heidenheim, das neue<br />
Kinozentrum »Scala« und die umgebende Gastronomie an der Donau in Tuttlingen oder<br />
die neue Stadthalle zwischen Stadtmitte und Gartenschauareal in Singen.<br />
Nach den Regelungen des Kommunalen Investitions-Fonds (KIF) sind bei der geförderten<br />
Stadterneuerung nur investive Fördermaßnahmen und deren Vorbereitung möglich. Mit<br />
der Einführung der Förderprogramme »Stadtumbau Ost« und »Stadtumbau West« sowie<br />
»Soziale Stadt« hat die Unterstützung auch nicht-investiver Maßnahmen zunehmende<br />
Bedeutung in der Städtebauförderung erhalten. Zurecht wurde reagiert auf soziale und<br />
ökonomische Probleme in <strong>Innenstadt</strong>bereichen, denen nicht nur mit einer Aufwertung<br />
und Neuordnung der Bausubstanz, der Erneuerung technischer Verkehrs- und Infrastruktur<br />
oder der Verbesserung des Versorgungsangebots begegnet werden kann. Hinzu<br />
kommen deshalb förderungswürdige Aufgabenfelder wie zum Beispiel die Schaffung und<br />
Sicherung der Beschäftigung auf lokaler Ebene, die Berücksichtigung von Frauen- und<br />
Familienbelangen, die Förderung von Stadtteilkultur und Freizeit oder Maßnahmen für<br />
eine sichere Stadt.<br />
Unter dem Titel »Aktive Stadt- und Ortsteilzentren« legt die Bundesregierung im Jahr<br />
2008 ein neues Bund-Länder-Programm für alle Länder auf. Das Programm bietet eine<br />
Verknüpfung von investiven und nicht-investiven Maßnahmen mit dem besonderen Ziel<br />
an, über so genannte Verfügungsfonds auch private Investitionen in den Innenstädten zu<br />
fördern. Vorgesehen ist eine Konzentration der Mittel aus der Städtebauförderung auf investive<br />
Maßnahmen (bis zu 50 Prozent der Verfügungsfonds) und die Möglichkeit einer<br />
Verwendung der nicht aus der Städtebauförderung stammenden Mittel privater Akteure<br />
5.4 | INNENSTADTENTWICKLUNG UND FÖRDERPROGRAMME<br />
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